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Netzwerktreffen in Wesel zeigt Auswirkungen des Lockdowns

Beim "Treffen des Netzwerks für die Frauenbeauftragten" in Wesel
Beim "Treffen des Netzwerks für die Frauenbeauftragten" in Wesel
Foto: NetzwerkBüro NRW

MÜNSTER (kobinet) Beim "Treffen des Netzwerks für die Frauenbeauftragten" Anfang September in Wesel wurden die negativen Begleiterscheinungen der Corona-Schutzmaßnahmen eindrücklich beschrieben. Dabei zeigten sich tiefgreifende Auswirkungen des Lockdowns auf Frauen mit Behinderung. Zugleich wurden in diesem Treffen jedoch ebenso Zukunftspläne für die weitere Zusammenarbeit im Netzwerk geschmiedet.



Ursprünglich wurde die Zusammenarbeit durch das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung in Nordrhein-Westfalen als Unterstützung für Frauenbeauftragte in Werkstätten initiiert. Mit seinem Projekt „Sicher, Stark und Selbstbestimmt“ hatte das NetzwerkBüro im Frühjahr 2019 zu einem ersten Vernetzungstreffen nach Wesel für drei Kreise im Westmünsterland eingeladen. Dort hatten sich Frauenbeauftragte aus Werkstätten im regionalen Kreis mit Frauenberaterinnen, Gleichstellungsbeauftragten, Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Verwaltung und Inklusionsbeauftragten austauschen können. In diesem Treffen angeregt wurden später unter anderem VHS-Kurse für Leichte Sprache und das Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte im Kreis Wesel entwickelt.

Das mehrmonatige Betretungsverbot der Werkstätten haben viele der dort arbeitenden Frauen (und Männer) mit Beeinträchtigung als sehr einschneidend empfunden. Manche Frauen waren in dieser Zeit sehr einsam. Andere waren mit einer zentralen Herausforderung vieler Frauen in Nordrhein-Westfalen, dem Home Schooling, konfrontiert. Aber auch jetzt, so wurde im Treffen festgestellt, sei es noch ein schwieriges Arbeiten in den Werkstätten. So dürften sich die Beschäftigten nur noch in kleinen Gruppen sehen, wodurch ein Großteil des sozialen Austausches wegfalle.

Die Frauenbeauftragten tauschten sich über gute Erfahrungen in ihrer Arbeit aus, so darüber, wie sich Frauen gut erreichen lassen und welche Beratungsbedarfe es gibt. Eine der Frauenbeauftragten, Eileen Köning, berichtete zudem über ihre Arbeit in einer der ersten Werkstätten, welche die neue Rahmenvereinbarung des Landes NRW bereits unterzeichnet hat. Diese Vereinbarung soll dazu beitragen, die Qualität der Arbeit und das gewaltfreie Arbeiten in Werkstätten in NRW zu gewährleisten, und enthält eine Selbstverpflichtung zu einem Gewaltschutzkonzept.

Die Teilnehmerinnen des Treffens betonten einmütig, dass auch in Corona-Zeiten wichtig sei, Gelegenheit zum Austausch zu bekommen, und wünschten sich weitere Angebote, besonders auch für Frauenbeauftragte.