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Grenzenlos von Leipzig nach Dresden wandern

Katharina Kohnen im Elektrorollstuhl und André Neutag zu Fuß wandern auf Waldweg
Katharina Kohnen im Elektrorollstuhl und André Neutag zu Fuß wandern im Leipziger Auwald
Foto: Katharina Kohnen und André Neutag

Leipzig (kobinet) Katharina Kohnen und André Neutag aus Leipzig starten heute eine Tour unter dem Motto "Grenzenlos wandern“. Vom 10. bis 14. Juli rollen und wandern sie in vier Etappen von Leipzig nach Dresden. Katharina Kohnen ist aufgrund einer Muskelerkrankung auf einen Elektro-Rollstuhl angewiesen. Beide wollen dabei auf gute, aber auch nicht so gute, Beispiele aus dem Tourismusgebiet für Menschen mit Beeinträchtigungen aufmerksam machen, wie Jens Merkel von der LIGA Selbstvertretung, dem Netzwerk Behinderung und Menschenrechte in Sachsen mitteilt.



Folgende Etappen stehen auf dem Programm der beiden:

Am 10.07. Leipzig-Grimma

Am 11.07. Grimma-Döbeln

Am 12.07. Döbeln-Meißen

Am 13.07. Meißen-Dresden

Am 13.07.2020 werden sie am späten Nachmittag in Dresden ankommen. Gemeinsam mit Jens Merkel, einem der drei Sprecher der LIGA Selbstvertretung Sachsen, werden sie im Gespräch mit der zuständigen Staatsministerin für den Bereich Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, Möglichkeiten für einen noch besseren Tourismus in besonderen Zeiten auch für Menschen mit Beeinträchtigungen diskutieren. Ebenfalls an diesem Gespräch teilnehmen wird der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

„Nach vorsichtigen Lockerungen nach der ersten Welle der Corona-Pandemie auch für Freizeit- und Kulturaktivitäten im Freistaat Sachsen sollte es auch für die Risikogruppe der Menschen mit Beeinträchtigungen und mit Assistenzbedarf ebenfalls möglich sein, diese Aktivitäten langsam wieder hochzufahren. Aber die Lage der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus muss dennoch gut beobachtet werden. Eine zweite Welle betrifft vor allem die Risikogruppen. Gerade jetzt muss weiterhin auf die notwendigen Unterstützungen für Menschen mit Beeinträchtigungen aufmerksam gemacht werden“, heißt es in der Presseinformation der LIGA Selbstvertretung Sachsen.

Beispielsweise beim Wandern seien viele Gaststätten nur teilweise barrierefrei, hätten öfters keine barrierefreien Toiletten oder seien zweckentfremdet. „Auch wenn der Freistaat Sachsen als einziges Bundesland in Deutschland ein Programm ‚Lieblingsplätze‘ hat, reicht das bei weitem nicht aus, damit auch Menschen mit Beeinträchtigungen davon partizipieren können, so wie es im Artikel 30 der Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-BRK) steht. Viele Menschen haben z. B. noch nie etwas von Persönlicher Assistenz gehört. Auch damit können Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft teilhaben, so wie es Menschen ohne Beeinträchtigungen auch machen. Sie können auf Konzerte gehen, sie können sich in Biergärten setzen oder sie können z. B. wandern“, betont Jens Merkel.