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Mit dabei bei der Bundestagung von autismus Deutschland

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Foto: ht

Lübeck / Regensburg (kobinet) Anke Kidan von der Selbsthilfegruppe Asperger Kultur Regensburg nahm an der Bundestagung von autismus Deutschland vom 6. - 8. März in Lübeck teil. In ihrem Bericht für die kobinet-nachrichten zeigt sie auf, dass auch dort in Sachen Selbstvertretung einiges passiert ist.



Bericht von Anke Kidan

Vom 6. – 8. März fand in Lübeck die alle drei Jahre stattfindende Bundestagung von autismus Deutschland statt. Über 2000 Teilnehmer trafen sich dort zum Austausch.

Autismus Deutschland e.V. gibt es jetzt seit 50 Jahren. Es haben sich (überwiegend) Eltern von autistischen Kindern zusammengeschlossen, die für deren Hilfe und Therapie kämpfen bzw. diese erst errichtet haben. Das Publikum auf der Tagung war sehr gemischt: Eltern von (erwachsenen) Kindern mit Autismus Spektrum, Autist*innen sowie Experten aller Fachrichtungen, welche sich mit dem Thema Autismus beschäftigen. Ich finde, hieran sieht man die Weiterentwicklung des Umgangs mit dem Thema Behinderung, Teilhabe und Selbstbestimmung.

Zwei Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe Asperger Kultur Regensburg hatten durch die großzügige finanzielle Unterstützung von autismus Regensburg e.V. die Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen. In der Selbsthilfegruppe treffen sich in vierzehntägigem Abstand samstags Nachmittag erwachsene Autisten.

Früher war es so, dass über uns in den zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden gesprochen wurde. Auf der diesjährigen Tagung haben wir Autist*innen eine positive Entwicklung feststellen können. Es kommen immer mehr die Betroffenen selbst zu Wort. So waren beispielsweise auf der Podiumsdiskussion am Auftakttakt drei der vier Podiumsteilnehmer selbst aus dem Spektrum und von den zwei Auftaktvorträgen von Fachpersonen, wurde einer von einer Autistin gehalten. Dies war so noch vor wenigen Jahren nicht möglich.

Bemerkenswert auch der Titel der Veranstaltung „Autismus – Stärke oder Störung“. Es wurde somit nicht nur auf die Defizite, sondern auch auf die positiven Eigenschaften der neuronalen Besonderheiten aufmerksam gemacht.

Für Autist*innen – wo eine Besonderheit die Reizüberflutung ist – ist eine Großveranstaltung zusammen mit 2.000 Menschen eine enorme Herausforderung. Positiv erwähnen möchten wir die Catering-Situation. Dieses gab es nicht nur im lauten Forum, sondern zusätzlich auch auf der Empore des Kongreßzentrums. Hier war es sehr ruhig und man konnte von oben wunderbar die Szenerie betrachten, war aber nicht ausgeschlossen. Herzlichen Dank dafür an die Veranstalter.