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Informationsbarrieren: Nachgehakt bei Jens Spahn

Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

Berlin (kobinet) Die Diskussion um die massiven Barrieren bei Informationen zum Coronavirus in Gebärdensprache und Leichter Sprache hat mittlerweile auch das Plenum des Deutschen Bundestages erreicht. Die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, Corinna Rüffer, hat die Fragestunde des Parlaments genutzt, um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn diesbezüglich auf den Zahn zu fühlen.

„Alle Menschen müssen Zugang zu Informationen zum Coronavirus haben. Doch bislang sind die Informationen des Gesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts auf Webseiten und Pressekonferenzen nicht barrierefrei. Sie werden nicht untertitelt oder in Gebärdensprache übersetzt und stehen auch nicht in Leichte Sprache zur Verfügung. Deshalb habe ich dazu in der gestrigen Regierungsbefragung bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nachgehakt – und das war ihm sichtlich unangenehm. Anscheinend hatte das Gesundheitsministerium das bislang nicht auf dem Schirm! In seiner Antwort verspricht Spahn, er werde sich persönlich und mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Informationen zu Corona und generell beim Bundesgesundheitsministerium barrierefrei werden. Mittlerweile hat Julia Probst Beschwerde gegen Spahn bei der Schlichtungsstelle des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung eingereicht. Jetzt aber schnell, Herr Spahn!“, schreibt Corinna Rüffer auf ihrer Facebookseite, auf der rege über dieses Thema diskutiert wird.

Link zum Facebookeintrag von Corinna Rüffer und dem Videobeitrag zur Fragestunde

Fragestunde des Deutschen Bundestages vom 11.3.2020

Die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe Ulla Schmidt hat sich gestern auch zu den Herausforderungen der Corona-Pandemie geäussert: „Da sich das Corona-Virus immer weiter ausbreitet, müssen wir auf Menschen mit Behinderung in besonderer Weise achten! Sie haben wegen Vorerkrankungen häufig ein erhöhtes Risiko schwer zu erkranken. In den Einrichtungen, Zuhause, bei der Arbeit und in Schulen. Ihren Schutz und ihre Versorgung sicherzustellen, ist unsere gemeinsame Aufgabe. Deshalb muss auch bei Schließungen, zum Beispiel von Werkstätten und Schulen, die Finanzierung ebenso gesichert werden wie für Unternehmen. Dazu gehört auch die Bezahlung von Assistenzkräften wie Schulhelfern.“