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Pädagogischer Salon macht Schule in Mainz

Podium beim Pädagogischen Salon am 26.11.19 in Mainz
Bild vom Podium beim Pädagogischen Salon in Mainz
Foto: Wolfgang Thiel

Mainz (kobinet) Dass das neue Veranstaltungsformat des Pädagogischen Salon im Mainzer Haus am Dom Schule machen wird, das machten die Veranstalter*innen des Bündnisses pro INKLUSION gleich zu Beginn der sehr gut besuchten Veranstaltung zu 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention deutlich. Denn bei der Veranstaltung, die am 26. November stattfand, ging es vor allem um die Inklusion in der Schule zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention, so dass der Untertitel "Eine neue Weichenstellung für die Schule ist überfällig" gewäht wurde.

Zu Beginn der Veranstaltung skizzierte Ottmar Miles-Paul von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) die Entwicklung der Behindertenpolitik vor und seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention am 26. März 2009 in Deutschland. Er machte u.a. deutlich, dass die UN-Behindertenrechtskonvention nicht vom Himmel gefallen ist und ähnlich wie das Benachteiligungsverbot für behinderte Menschen in Artikel 3 des Grundgesetzes von den Betroffenen erkämpft werden musste. So auch der Begriff der Inklusion, der in der für Deutschland geltenden Übersetzung des Konventionstextes immer noch mit „Integration“ übersetzt wird, während dies mittlerweile in der in Österreich geltenen Fassung zu „Inklusion“ geändert wurde. Der Begriff der Inklusion sei als hart erkämpft und müsse konsequent umgesetzt und verteidigt werden.

In der Podiumsdiskussion gingen die Podiumsteilnehmer*innen dann auch kritisch mit der Umsetzung der Inklusion im Bereich der Schule ins Gericht. Auch wenn es positive Beispiele gibt, die man auch mehr hervorheben müsse, gestalte sich der Weg zur Inklusion auch in Rheinland-Pfalz an den meisten Schulen noch äusserst mühsam. So sei trotz mehr Schwerpunktschulen die Exklusionsquote in Rheinland-Pfalz und einigen anderen Bundesländern sogar gestiegen. Insgesamt sei diese von 4,9 Prozent im Schuljahr 2008/2009 im Vergleich zum Schuljahr 2016/2017 Informationen der Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte auf 4,3 Prozent gesunken. Bundesweit besuchten im Schuljahr 2016/2017 aber immer noch 318.002 Kinder Förder- oder Sonderschulen.

Um Inklusion in der Schule wirklich erreichen zu können, sind viele weitere Maßnahmen nötig, darin waren sich die Podiumsteilnehmer*innen einig, so dass sich der Pädagogische Salon zukünftig sicherlich einer Reihe von Einzelfragen der Inklusion widmen wird.