Berlin (kobinet) Die mittlerweile 100 Inklusionsbotschafter*innen, die sich im Rahmen eines von der Aktion Mensch Stiftung geförderten und von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) durchgeführten Projektes in die Umsetzung der Inklusion einmischen, haben ein Feuerwerk an Aktivitiäten entfaltet und viele weitere Pläne. Dies wurde beim Abschlusstreffen des Projektes bei den Inklusionstagen in Berlin deutlich.
Als das Modellprojekt „InklusionsbotschafterInnen – Vernetzung von UnterstützerInnen auf dem Weg zur Inklusion“ Anfang 2015 startete, hatten die Initiator*innen der ISL zwar viele Ideen, was die angestrebten 100 Inklusionsbotschafter*innen mit unterschiedlichen Behinderungen alles bewegen könnten, aber mit so vielen und vor allem mit so vielfältigen Aktivitäten hatten sie damals nicht gerechnet, wie Susanne Göbel beim Abschlusstreffen des Projektes in Berlin bekannte. Sie koordiniert das Projekt, das am 31. Dezember diesen Jahres ausläuft und bekommt dabei viele spannende Geschichten von Aktivitäten und Erfahrungen der einzelnen Inklusionsbotschafter*innen hautnah mit.
Beim Treffen der rund 30 Inklusionsbotschafter*innen, die an den diesjährigen Inklusionstagen in Berlin teilnahmen, war jedoch selbst Susanne Göbel überrascht über die Kurzberichte über die derzeitigen und zukünftig über das Projektende hinaus geplanten Aktivitäten. Sei es die Mitwirkung bei der Aufarbeitung der „Euthanasie“, das Eintreten für mehr Budgets für Arbeit, inklusive Kulturveranstaltungen, Aufklärungsarbeit und Schulungen zum Thema Autismus durch Menschen mit Autismus, Empowerment-Schulungen oder das Einmischen und die Unterstützung bei der Durchführung von Petitionen und Kampagnen, die Energie, die bei dem Treffen herrrschte war mitreißend, wie Susanne Göbel von der ISL berichtet.
Im Rahmen des Projektes konnten Inklusionsbotschafter*innen mittels kleiner Stipendien und inhaltlicher Unterstützung gefördert werden. Hierfür mussten sie eigene Projekte entwickeln und durchführen. „Viele behinderte Menschen engagieren sich nicht nur mit viel Energie, sondern auf eigene Kosten, für Inklusion. Mit den Stipendien konnten wir wenigstens kleine Aufwandsentschädigungen leisten. Interessant war dabei, dass eine Reihe von Botschafter*innen der Titel wichtiger als das Stipendium war, um gemeinsam mit den anderen zusammen effektiver für Inklusion eintreten zu können“, berichtet Susanne Göbel. Deshalb werden viele der Inklusionsbotschafter*innen auch nach Abschluss des 5jährigen Modellprojektes weiterhin für Inklusion eintreten und ihr begonnenes Botschafter*innen-Amt eigenverantwortlich weiterführen. „Das freut uns sehr, auch wenn wir zukünftig nicht mehr die Ressourcen haben, diese so intensiv zu unterstützen und die Aktivitäten zu begleiten“, erklärte Susanne Göbel. „Schade war, dass wir nicht mehr Inklusionsbotschafter*innen aufnehmen konnten. Wir hatten sehr viele Bewerbungen, mussten aber aufgrund der begrenzten personellen Kapazitäten leider Grenzen ziehen.“
Wer sich für die Aktivitäten der Inklusionsbotschafter*innen interessiert, findet auf der Internetseite der ISL viele Berichte dazu:
Link zu den Berichten über die Aktivitäten der Inklusionsbotschafter*innen