Berlin (kobinet) Dem heute stattfindenden Aktionstag "Schichtwechsel“ sieht die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) mit Spannung entgegen, denn es wird erwartet, diesen Tag als ernstgemeinte Chance für die Werkstattbeschäftigten zu nutzen. Der nun bundesweit stattfindende "Schichtwechsel" sollte mehr als nur ein eintägiger Sichtwechsel werden, erklärte die Geschäftsführerin der ISL Dr. Sigrid Arnade. Er böte vielmehr eine gute Chance, für das Budget für Arbeit und damit für echte Arbeitnehmerrechte und Tariflöhne zu werben.
„Unternehmen, die sich daran beteiligen, sollten von den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) über das ‚Budget für Arbeit‘ aufgeklärt werden und eine Beratung einfordern“, appelliert die ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade an alle Entscheidungsträger*innen. Mit dem „Budget für Arbeit“ hätten Menschen, die eine Zugangsberechtigung zu einer WfbM haben oder schon in dieser beschäftigt sind, die Chance sich – ohne Risiko und ohne Verlust der bisher erwirtschafteten Rentenansprüche – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszuprobieren, so sie denn von der WfbM gelassen würden. Firmen, die Menschen über das Budget für Arbeit bei sich anstellen, erhalten einen Lohnkostenzuschuss sowie notwendige Assistenzleistungen für die Beschäftigten.
„Der staatliche Auftrag einer WfbM ist es, Menschen mit Behinderungen für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen – derzeit liegt die Vermittlungsquote jedoch lediglich im Promillebereich“, so Sigrid Arnade.
Mehr Sichtweisen zum Thema kann in einem aktuellen Interview mit der Berliner Behindertenzeitung (BBZ) nachgelesen werden.