Foto: LAG BW gemeinsam leben - gemeinsam lernen
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Foto: LAG BW gemeinsam leben - gemeinsam lernen
ULM (KOBINET) "Wir wollen lernen, was wir lernen können!" So lautet die Postkarten-Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg "Gemeinsam leben - gemeinsam lernen" zum heutigen Welt-Down-Syndrom-Tag.
„Es war immer ein Kampf um ein angemessenes Angebot“, erinnert sich Kirsten Jakob aus Ulm an die Grundschulzeit ihres Sohnes Hans. Sie wurde eigentlich nie auf dem Niveau abgeholt, auf dem sie war“, erinnert sich auch Sandra Blind aus Neuffen an Alinas Zeit in einer sogenannten „Außenklasse“, einer ausgelagerten Klasse einer Sonderschule: „Alina wurde da schon sehr ausgebremst.“ Beide Kinder haben das Down-Syndrom.
Aber genau das sei in Deutschland nur selten der Fall. „In den Köpfen vieler Lehrer ist noch immer ein völlig veraltetes Bild“, weiß Claudia Heizmann, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg „Gemeinsam leben – gemeinsam lernen“, von Beruf Heilpädagogin, „das Bild, dass Menschen mit Down-Syndrom nur praktische Dinge lernen können, aber keine Kulturtechniken“. Dabei wissen Hirnforscher seit langem: „Menschen mit Down-Syndrom lernen nicht grundsätzlich schlechter, sondern vor allem anders. Sie lernen schreiben, lesen und rechnen, wenn man sie nicht von Anfang an auf praktische Fähigkeiten reduziert. Das gilt im übrigen für viele Menschen mit einer sogenannten ‚geistigen Behinderung'“.
„Dieses ganze Essensgekoche hat mich schier in den Wahnsinn getrieben“, erzählt Sandra Blind. Einkaufen, Hamburger zubereiten, Abwaschen und immer wieder irgendwelche Projekte: „Der Unterricht in den Kulturtechniken ist immer zu kurz gekommen. Irgendwann war mir klar: So wird das nix“. Also setzte sie sich, wie so viele Eltern, mit ihrer Tochter jeden Tag selbst zu Hause hin und übte mit ihr. Inzwischen ist Alina 16 Jahre alt und auf die Gemeinschaftsschule gewechselt. Hier erhält sie zum ersten Mal ein individuelles Angebot. So machte sie zum Beispiel in diesem Schuljahr eine Präsentation in Englisch und hielt ein Referat in Biologie über die Qualle.
Möglichst viele Chancen möchte auch Claudia Draude aus Holzgerlingen ihrer Tochter Caroline ermöglichen, die dieses Jahr eingeschult wird. Caroline, 6 Jahre alt, interessiert sich jetzt von sich aus für Zahlen. „Das wäre total schade, wenn das nicht aufgegriffen würde“, sagt ihre Mutter. „Ich möchte einfach nicht, dass sie immer gleich mit einem Sonderblick angeschaut wird.“
Dieser Sonderblick beschäftigt auch Kirsten Ehrhardt, Elternberaterin bei der LAG BW GLGL. Durch ihn entstehe ein Teufelskreis aus geringen Erwartungen, geringen Anforderungen und geringen Erfolgen. „Immer wieder rufen mich Eltern an und berichten zum Beispiel, dass ihre Kinder während des Mathematikunterrichts in den Wald gehen müssen, weil ihnen das angeblich so gut tut.“ Dabei bräuchten Kinder mit Down-Syndrom mehr Beschäftigung mit Buchstaben und Zahlen als weniger. Kirsten Ehrhardt hat selbst einen Sohn mit Down-Syndrom. In ihrem Buch „Henri – ein kleiner Junge verändert die Welt“ beschreibt sie, wie er am Anfang seiner Schulzeit be-hindert wurde: Er durfte kein Englisch lernen, keine Schreibschrift: „Inzwischen ist Englisch sein absolutes Lieblingsfach. Er übt mit großem Ernst und viel Begeisterung für alle Vokabeltests.“
Auch Hans, inzwischen 15, hat Lesen erst in der Inklusion gelernt. Doch eine inklusive Schule sei nicht automatisch ein Garant für mehr Lernen, weiß Kirsten Jakob: „Inklusion ist wahrlich kein Selbstgänger, sondern beim Stoff und den Methoden müssen unsere Kinder immer mitgedacht werden.“ Gemeinsamer zieldifferenter Unterricht stehe auch in der Inklusion noch zu oft lediglich auf dem Papier.
„Behinderung ist be-hindern mangels Ermöglichung“, bringt es der Inklusionspädagoge Georg Feuser auf den Punkt. „Kinder mit Down-Syndrom brauchen einen Schulabschluss“, fordert die Hamburger Psychologin Christa Manske schon seit Jahrzehnten. Doch davon seien wir nach Ansicht der LAG Baden-Württemberg Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen in Deutschland noch weit entfernt.