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Sieger in Sachen Tourismus für Alle

Eveline Lemke
Eveline Lemke
Foto: RLP

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MAINZ (KOBINET) Zehn Modellregionen in Rheinland-Pfalz haben sich durch ihren Sieg beim landesweiten Wettbewerb "Tourismus für Alle zur Entwicklung barrierefreier Modellregionen in Rheinland-Pfalz" den exklusiven Zugriff auf Fördermittel aus dem EFRE-Strukturfonds gesichert. Der Wettbewerb ist damit abgeschlossen. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zeichnete diese Woche die Sieger der zweiten Runde aus.



„Urlauber, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sind eine wichtige Zielgruppe im Tourismus-Sektor, die wir willkommen heißen möchten. Insbesondere Senioren reisen viel und gerne und bevorzugt innerhalb Deutschlands. Und natürlich kommen barrierefreie Angebote vielen Menschen zugute: Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, freuen sich genauso darüber wie in ihrer Aktivität eingeschränkte Personen“, sagte die Ministerin bei der Preisverleihung in Mainz.

Die fünf Besten der zweiten Runde sind Bad Kreuznach-Bad Münster am Stein-Ebernburg, Speyer-Rheinpfalz, Saar-Obermosel, Nord- und Südeifel und Germersheim. In der ersten Runde hießen die Siegerregionen Ahrtal, Bad Dürkheim und Neustadt, Pfälzer Bergland, Südliche Weinstraße und Vulkaneifel. Alle Sieger-Regionen wurden durch eine unabhängige Fachjury ermittelt. „Wir freuen uns über die vielen interessanten Ideen und Konzepte zur Förderung der Barrierefreiheit in Rheinland-Pfalz, die uns erreicht haben“, sagte Jury-Sprecher Prof. Dr. Marcus Herntrei von der IUBH Duales Studium. Insgesamt hatten sich 28 Regionen am Wettbewerb beteiligt, mitgerechnet dabei auch die, die ihre zweite Chance nutzten. „Insgesamt waren viele erfolgsversprechende und innovative Konzepte dabei, die Regionen haben ein hohes Engagement gezeigt, so dass es nach einer mehrstündigen Diskussion zum Schluss ein wahres Kopf-an-Kopf Rennen um die Plätze gab“, so IHK-Tourismusreferentin Anne-Kathrin Morbach.

„Die Bewerber sollten sich zu Modellregionen zusammenschließen und touristische Gesamtkonzepte einreichen, die entlang der Servicekette touristische Betriebe und Angebote für den barrierefreien Tourismus erschließen und miteinander vernetzen“, erläuterte THV-Geschäftsführer Stefan Zindler. Er wurde in der zweiten Jury-Sitzung durch THV-Projektmanager Matthias Hollmann vertreten. „Mit dem bundesweiten Siegel „Reisen für Alle“ sind in Rheinland-Pfalz bereits mehr als 300 Betriebe ausgezeichnet. Durch den Wettbewerb hoffen wir, dass die Zahl der zertifizierten Betriebe in den Modellregionen noch deutlich zunehmen wird“, sagte die Projektmanagerin für Barrierefreiheit bei der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT), Nathalie Hartenstein. Der Wunsch der Gäste sei es, dass auch mobilitäts- und aktivitätseingeschränkte Urlauber ihre freie Zeit in Rheinland-Pfalz selbst bestimmt bzw. umfassend nutzen und genießen können, erklärte die Tourismusreferentin beim Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Gabriele Flach.

„Bei der Auswahl war uns Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure, Umsetzungsorientierung, Impulswirkung, Innovationsgrad und Ausgangslage wichtig. Die ausgewählten Modellregionen werden neue Impulse für einen barrierefreien ‚Tourismus für Alle‘ setzen, von der auch andere Regionen und vor allem die Menschen mit Behinderungen als Gäste in unserem Land profitieren werden“, stellte der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, klar.

Ziel ist es, dass sich durch die geförderten Projekte in den Modellregionen auch eine Impulswirkung für Ausbauaktivitäten insbesondere in den angrenzenden Tourismusregionen entfaltet und damit einen weiteren Ausbau der Barrierefreiheit im gesamten rheinland-pfälzischen Tourismussektor nach sich zieht. „Dieses Wettbewerbsverfahren wie Rheinland-Pfalz es durchgeführt hat, hat Pilotcharakter in Deutschland“, betonte DTV-Geschäftsführerin Claudia Gilles. „Wir freuen uns, dass es nun auch den gastgewerblichen Betrieben in den zehn Pilotregionen möglich ist, Fördermittel aus dem EFRE-Strukturfonds für Investitionen im Bereich barrierefreies Bauen zu generieren“, betonte DEHOGA-Präsident Gereon Haumann. Er wurde durch Vize-Präsident Lothar Weinand in der zweiten Jurysitzung vertreten.

Die Siegerregionen haben die Möglichkeit, beim Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz für ihre Konzepte Fördermittel der Europäischen Union im Rahmen der EFRE-Förderperiode 2014 bis 2020 für öffentliche touristische Infrastruktur-Vorhaben zu beantragen. Für Investitionen gewerblicher Beherbergungs-, Gastronomie- und Campingbetriebe zur Schaffung von Barrierefreiheit ist in den Siegerregionen beider Wettbewerbsrunden ab sofort eine weitere Förderung aus EFRE-Mitteln über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) möglich. „Die Förderung erfolgt als Investitionszuschuss in Höhe von 40 Prozent, der Mindestzuschussbetrag liegt bei 20.000 Euro“, erklärte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB.