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HANNOVER (KOBINET) Seit Anfang Januar diesen Jahres übt Petra Wontorra das Amt der Landesbehindertenbeauftragten von Niedersachsen aus. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul sprach mit ihr über ihre Schwerpunkte und Ziele.
kobinet-nachrichten: Frau Wontorra, seit Anfang Januar üben Sie nun das Amt der Landesbehindertenbeauftragten von Niedersachsen aus. Wie sind Ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen mit dem neuen Job?
Petra Wontorra: Es gibt viel zu tun – das ist mein Eindruck nach den ersten Tagen und das stimmt mit dem überein, wie ich mir das Amt der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen vorgestellt habe.
kobinet-nachrichten: Welche Schwerpunkte haben sich in Ihrer Arbeit entwickelt und was ist Ihnen besonders wichtig?
Petra Wontorra: Noch ist es nach dieser kurzen Zeit in Hannover etwas früh, davon zu sprechen, dass ich konkrete Schwerpunkte entwickelt habe. Das Büro ist mit zahlreichen Projekten beschäftigt, die weiterlaufen und hinter denen ich stehe. Mit meinen Erfahrungen durch meine vorherigen Tätigkeiten habe ich natürlich auch Vorstellungen davon, wie die Reise weitergehen soll: Menschen mit Beeinträchtigungen dürfen nicht länger an der Ausübung und Wahrnehmung der selbstverständlichsten Menschenrechte gehindert werden und nicht länger von der Teilhabe an der Gemeinschaft bewusst oder zumindest gegen ihren Willen ausgeschlossen werden. Der Schwerpunkt meiner Arbeit wird immer darauf liegen, zu sehen, was den Menschen mit Behinderungen direkt nützt. Es wird also nicht Schwerpunkt meiner Arbeit sein, dafür zu sorgen, dass es den Menschen in den Heimen besser geht, sondern wird darauf liegen, Menschen, die ihre Situation außerhalb der Heime verbessern wollen, zu unterstützen. Dies gilt auch für alle anderen Bereiche und damit wird meine skeptische Grundeinstellung gegen Sonderwelten deutlich.
kobinet-nachrichten: Karl Finke hat dieses Amt über 20 Jahren ausgeübt. Wie ist es in solche Fußstapfen zu rollen?
Petra Wontorra: Ich habe nicht vor, in die Fußstapfen von Karl Finke zu treten. Natürlich wird Vieles von dem, was er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angefangen haben, von mir und uns fortgesetzt werden. Aber ich werde darüber hinaus eigene Schwerpunkte setzen, die sich schon daraus ergeben, dass ich einen schärferen Blick auf die Situation von Frauen mit Behinderungen habe, als dies vermutlich bei meinem Vorgänger die Rolle war.
kobinet-nachrichten: Welche drei Dinge möchten Sie in Ihrer Amtszeit erreichen?
Petra Wontorra: Langfristig will ich das Bewusstsein schärfen und verändern für den Blick auf Menschen mit Behinderungen: Wir werden noch immer in der Regel defizitär wahrgenommen und werden meistens auf das, was wir nicht können, reduziert. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, welche Rollen Menschen mit Beeinträchtigungen auch ausfüllen: Sie sind gleichberechtigte Teile der Gesellschaft als SchülerInnen, ArbeitnehmerInnen, Eltern, InteressenvertreterInnen etc. Inklusion in allen Lebensbereichen soll am Ende so selbstverständlich sein, dass niemand mehr darüber reden muss.
Kurzfristige und sehr wichtige Ziele sind für mich unter anderem,
1. dazu beizutragen, dass Niedersachsen eines der fortschrittlichsten Behindertengleichstellungsgesetze in Deutschland bekommt.
2. dazu beizutragen, dass Niedersachsen einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bekommt, der tatsächlich davon ausgeht, dass konkrete Inklusion im Land möglich wird. Siehe am Anfang: es gibt viel zu tun – alleine, wenn ich mir die Schulpolitik anschaue.
3. Und ich möchte erreichen, dass sowohl das Büro der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen als auch ich als Person wahrgenommen werde als die Interessenvertretung der Menschen mit Behinderungen. Dazu werden wir uns weiter vernetzen mit den verschiedenen Gruppen der Menschen mit Behinderungen um gemeinsame Ziele zu entwickeln und dafür einzutreten. Das gilt für Niedersachsen aber auch für Initiativen auf Bundesebene, auch da will ich mich einbringen.
kobinet-nachrichten: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg.