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Foto: Gedenkstätte Hadamar
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Foto: Gedenkstätte Hadamar
UNBEKANNT (KOBINET) Morgen jährt sich zum 75. Mal der Tag der Ermächtigung Hitlers zur systematischen und industriellen Tötung von behinderten und unheilbar kranken Menschen im nationalsozialistischen Deutschland. „Der Massenmord an über 70.000 Patienten und Bewohnern von Heil- und Pflegeanstalten in Deutschland ist dem LWV Verpflichtung zur Mahnung und zum Dialog“, betont Dr. Andreas Jürgens vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen. „Wir brauchen auch in Zukunft eine dauerhafte Auseinandersetzung mit den unmenschlichen Ereignissen und einem Gedankengut, das Menschenleben für unwert erklärte, um dem politischen Ziel einer perfekten Volksgesundheit zu opfern. Undenkbar ist ein solches entwürdigendes Gedankengut in einer heutigen Arbeit für behinderte und chronisch kranke Menschen.“
Im Hitlerdeutschland entstanden nach dem 1. September 1939 sechs Tötungsanstalten, in denen Menschen von 1940 bis 1941 durch Kohlenmonoxid erstickt und ihre Leichen anschließend sofort eingeäschert wurden. Besonders die Heil-und Pflegeanstalt in Hadamar, aber auch andere hessische Einrichtungen für behinderte und unheilbar kranke Patienten, waren in das nationalsozialistische Euthanasie-Mordprogramm verstrickt. Als der LWV 1953 die Rechtsnachfolge dieser Einrichtungen übernahm, bekannte er sich auch zu diesen dunklen Kapiteln ihrer Geschichte. Zum mahnenden Gedenken an jene Zeit betreibt er eine intensive Gedenkstättenarbeit. Neben der inzwischen weltbekannten Gedenkstätte Hadamar unterhält der Verband gemeinsam mit der Vitos GmbH viele weitere Gedenkstätten und lädt zu zahlreichen Aktionen, Ausstellungen und Veranstaltungen ein.