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Foto: VdK NRW
DüSSELDORF (KOBINET) Wohnen ist für den Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen ein soziales Grundrecht. Deshalb fordert der Verband bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum - auch auf dem Land.
Wenn es um das Thema Wohnen geht, stehen nach Ansicht des VdK in Nordrhein-Westfalen meist Wohnungsmangel und zu hohe Mieten in Metropolen wie Köln, Münster, Düsseldorf oder Bonn im Mittelpunkt. „Weit weniger Beachtung finden in der öffentlichen Diskussion die Bedürfnisse der zahlreichen NRW-Bürger, die auf dem Land leben und beispielsweise ein Eigenheim nutzen. Dabei stellen der demografische Wandel und die zunehmende Altersarmut alle Regionen vor neue Herausforderungen“, machte der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen Thomas Zander anlässlich der gestrigen Unterzeichnung von Zielvereinbarungen über die Budgets für die soziale Wohnraumförderung durch NRW-Bauminister Michael Groschek deutlich.
So leben nach Informationen des Verbandes heute bereits mehr als 1,7 Millionen Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung im bevölkerungsreichsten Bundesland. Sie sind ebenso auf barrierefreien Wohnraum angewiesen wie Menschen mit Pflegebedarf, deren Zahl aktuellen Prognosen zufolge von derzeit rund 550.000 auf 700.000 Personen im Jahr 2030 steigen wird. „Momentan sind in Nordrhein-Westfalen allerdings höchstens drei Prozent der etwa 8,6 Millionen Wohnungen zumindest mit einem barrierearmen Standard ausgestattet“, kritisierte Thomas Zander.
Hinzu komme, dass die Kosten für die Bereitstellung von behinderten- und altersgerechtem Wohnraum voraussichtlich schneller steigen werden als die Kaufkraft der Betroffenen. In diesem Zusammenhang weist der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen auf die schwierige Einkommenssituation der Rentnerhaushalte hin: „Während Männer in unserem Bundesland eine durchschnittliche Altersrente in Höhe von monatlich 1.007 Euro beziehen, erhalten Frauen im Schnitt nur 503 Euro pro Monat – und damit deutlich weniger als die gesetzliche Grundsicherung von monatlich 758 Euro“, so der Landesgeschäftsführer. Insgesamt gäbe es in Nordrhein-Westfalen schon jetzt 2,58 Millionen Privathaushalte, deren Nettoeinkommen im Monat unter 1.500 Euro liegt.
„Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die Menschen in den städtischen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, sondern in allen Regionen in Nordrhein-Westfalen. Zwar ist der Anteil der Eigenheimbesitzer in den ländlichen Regionen viel höher, in Relation dazu gibt es aber auch weniger barrierearme Mietwohnungen“, so Thomas Zander. „Darüber hinaus ist das selbstgenutzte Eigenheim für ältere Menschen häufig der wichtigste Vermögensbestandteil. Damit Eigentümer künftig die Kosten für einen altersgerechten Umbau stemmen können, sind sie dringend auf eine Weiterentwicklung bestehender Fördermechanismen angewiesen“, forderte der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen und betonte abschließend: „Das alles sollte aber nicht nur politische Aufgabe der Wohnraumförderung sein. Im Sinne der Menschen, die mehrfachen Risiken wie Alter, Einkommensarmut, Behinderung und Pflegebedürftigkeit ausgesetzt sind, benötigen wir insgesamt eine präventive Sozialpolitik.“