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BERLIN (KOBINET) Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente sind nach Ansicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD) unverzichtbar. „Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr bis zum Rentenalter arbeiten kann, ist enormen Armutsrisiken ausgesetzt. Hier muss die neue Bundesregierung gegensteuern“, fordert SoVD-Präsident Adolf Bauer. Fast jeder fünfte Rentner in Deutschland erhält Alterseinkünfte wegen geminderter Erwerbsfähigkeit. Die Mehrzahl der Betroffenen lebt aus Sicht des Sozialverbandes in Armut.
Jetzt zeigen neue Berechnungen des IAQ-Instituts der Universität Duisburg-Essen, dass die rückläufige Entwicklung der durchschnittlichen Zahlbeträge der Erwerbsminderungsrenten noch deutlicher ausfällt, als bisher angenommen. Dies geht aus Berechnungen des Duisburger Wissenschaftlers Gerhard Bäcker hervor. Demnach erhält ein Erwerbsminderungsrentner, der im Jahr 2000 in Rente gegangen ist, im Schnitt 875 Euro. Wer hingegen im Jahr 2012 in Rente ging, hat nur noch Anspruch auf 647 Euro.
Der SoVD ist aufgrund der Zahlen alarmiert. „Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr bis zum Rentenalter arbeiten kann, ist enormen Armutsrisiken ausgesetzt. Hier muss die neue Bundesregierung gegensteuern“, fordert SoVD-Präsident Adolf Bauer. Es sei schließlich keine freiwillige Entscheidung der Betroffenen, früher in den Ruhestand zu gehen. „Menschen, die arbeiten wollen, es aber nicht mehr können, dürfen nicht mit Armut bestraft werden. Deshalb müssen Union und SPD die Koalitionsverhandlungen nutzen und einen Durchbruch in dieser Frage erzielen“, sagte der Verbandspräsident.