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Krüppel gegen Rechts: Nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange verharren

Kaninchen
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Foto: JACLOU-DL In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Als Prof. Dr. Sigrid Arnade und H.-Günter Heiden zum Schluss gekommen sind, dass es dringend eine Initiative behinderter Menschen gegen Rechts braucht, war ein zentraler Antrieb dafür, dass sie angesichts der wachsenden Behinderten- und Inklusionsfeindlichkeit nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange verharren wollen. So schilderte Sigrid Arnade beim ersten Online-Austauschtreffen der Initiative "Krüppel gegen Rechts" am 23. Mai 2025 den Impuls, eine entsprechende Diskussion anzustoßen. Nach angeregten Diskussionen und mühsamem Suchen eines kurzen und knackigen Namens für eine behinderungsübergreifende Initiative wurde letztendlich "Krüppel gegen Rechts" in Anlehnung an "Omas gegen Rechts" in Kassel am 17. Mai 2025 gegründet. Dass diese Initiative einen Nerv trifft, das zeigt sich u.a. daran, dass beim ersten Online-Treffen 33 Menschen teilnahmen und viele Ideen entwickelten.

Bei der Mitmach-Tagung des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) am 16./17. Mai 2025 in Kassel wurde die Idee für die neue Initiative in einer Arbeitsgruppe engagiert diskutiert. Mittels vieler Gespräche am Rande der Tagung bis spät in die Nacht hinein, habe sich der Name „Krüppel gegen Rechts“ immer mehr herauskristallisiert. Auch wenn diese provokante und an die Krüppelbewegung der 70er und 80er Jahre angelehnte Bezeichnung für Diskussionen sorgen dürfte und sich nicht alle voll damit identifizieren könnten, zeigten erste Reaktionen, dass die Initiative auf großes Interesse und viel Wohlwollen stößt. Über 40 Personen hätten sich innerhalb weniger Tage gemeldet, um in den Verteiler der Initiative mit aufgenommen zu werden, berichtete beispielsweise H.-Günter Heiden.

Nachdem die Namensgebung „Krüppel gegen Rechts“ beim ersten Austauschtreffen bestätigt wurde, ging es darum, was nun zu tun ist, um aktiv zu werden und sich gegen Ausgrenzung und Hass zu wehren. Eine Homepage ist bereits eingerichtet und muss nun mit Inhalten gefüllt werden, eine Adresse für den Verteiler gibt es bereits, die Gründung örtlicher Gruppen, in denen man beispielsweise gemeinsam zu Demos gehen und sich gegen rechte Tendenzen vor Ort wehren kann, wurde genauso angeregt, wie eine internationale Zusammenarbeit. Ein Logo soll entwickelt werden und Statements von behinderten Menschen werden eingeholt. Zu tun gibt es also genug, wobei klar wurde, dass der Erfolg bzw. das Engagement der neuen Initiative vom Engagement einzelner Aktiver abhängt. Das nächste Online-Austauschtreffen findet am 6. Juni 2025 um 11:00 Uhr statt. Interessierte können sich in den Verteiler eintragen lassen und erhalten dann kurz vorher die Zugangsdaten.

Wer Interesse an der Aufnahme in den Verteiler der Initiative hat, kann eine Mail an [email protected] schicken.

Link zum Bericht der kobinet-nachrichten vom 21. Mai 2025 über die Initiative „Krüppel gegen Rechts“ mit dem Zugangslink zum Online-Treffen am 23. Mai 2025 von 16:30 bis 17:30 Uhr

Auf www.krueppel-gegen-rechts.de entsteht derzeit die Internetseite der Initiative Krüppel gegen Rechts.