Staufen (kobinet)
Wer den Frieden will, rüstet für den Krieg.
Das ist ein alter Spruch von den Römern.
Heute wird der Spruch oft benutzt, um Waffen zu kaufen.
Die Menschen sagen: Wir kaufen Waffen für den Frieden.
Früher rüsteten sich Länder, wenn sie sich bedroht fühlten.
Dann rüsteten die Nachbar-Länder auch auf.
So kam es zu einem Wettrüsten.
Das machte den Krieg wahrscheinlicher.
Der Kommunikations-Forscher Paul Watzlawick sagt:
Wenn sich ein Land bedroht fühlt, rüstet es auf.
Dann rüsten andere Länder auch auf.
So wird der Krieg irgendwann kommen.
Carlo Masala von der Bundeswehr-Hochschule in München denkt anders.
Er spricht von Blutzoll.
Das bedeutet: Die Menschen müssen bereit sein, im Krieg zu sterben.
Masala sagt: Die Bundeswehr dient dem Frieden.
Aber dieser Gedanke kann falsch sein.
Es kann zu mehr Aufrüstung führen.
Das macht Kriege wahrscheinlicher.
Besonders gefährlich ist es bei Atom-Waffen.
Olaf Müller ist ein Wissenschafts-Philosoph.
Er ist für den Pazifismus.
Das bedeutet: Man ist gegen Kriege.
Für die alten Römer bedeutete Frieden etwas anderes.
Sie wollten ihre Feinde besiegen.
Sie zerstörten zum Beispiel die Stadt Karthago.
Das war für sie Frieden.
Heute sprechen manche vom Gleichgewicht des Schreckens.
Das soll den Frieden sichern.
Aber diese Idee ist sehr gefährlich.

Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen
Staufen (kobinet) Oder auf Latein, "civis pacem para bellum". Ist es ihnen nicht auch schon des öfteren passiert, weil sie aus Nachlässigkeit vergaßen sich zu bewaffnen, der Nachbar sie überfallen hat? Darum stets Waffen im Haus vorhalten, will man seinen Frieden haben und von der Nachbarschaft in Ruhe gelassen werden. Wie im Kleinen, so im Großen. Die Staaten müssen sich nur alle bis an die Zähne bewaffnen und es herrscht Frieden auf der Welt. – Aber im Ernst, ist "civis pacem para bellum" nicht dennoch ein kluger Ratschlag?
Die Guten führen Krieg stets nur, um des Friedens Willen
Wer Frieden will, rüstet sich für den Krieg. Diese Faustregel der alten Römer macht dieser Tage eine Mordskarriere, wo es gilt, eine gigantische Aufrüstung zu rechtfertigen. Unsere „Kriegsvorbereiter“ bereiten sich nämlich nur des Friedens halber auf den Krieg vor. Denn wer von ihnen will schon Krieg, außer wenn es denn für den Frieden sein muss! Und das diese Art der Kriegsvorbereitung legitimierende Zauberwort heißt „Abschreckung“. – „Je mehr eine Nation sich von Nachbarn bedroht fühlt, desto mehr wird sie sich zur Verteidigung rüsten und desto mehr wird die Nachbarnation ihre eigene Aufrüstung für das Gebot der Stunde halten. Der längst erwartete Krieg ist dann nur noch eine Frage der Zeit.“ Mit diesen Worten widersprach den alten Römern bereits vor Jahrzehnten der Kommunikationsforscher und Psychologe Paul Watzlawick, Autor des Weltbestsellers „Anleitung zum Unglücklichsein“. Wer von ihnen hat nun recht?
Die alten Römer haben recht, behauptet der Neorömer Carlo Masala von der Bundeswehr-Hochschule München. Wir haben ihn in „Number Seven“ schon als beredten „Blutzoll-Befürworter“ kennengelernt. Soll heißen, dass es mit der angestrebten Kriegsbereitschaft unserer Bevölkerung nur dann etwas wird, wenn wir bei ihr die Bereitschaft erzeugen, einen Blutzoll zu entrichten. Und da der Krieg, wenn überhaupt, nur zur Verteidigung des Friedens geführt wird, soll die Bevölkerung in letzter Instanz nicht für den Krieg, sondern für den Frieden bluten. Folglich schließt auch der Militärfachmann Masala unter der Überschrift „Welcome to the Jungle“ seine Kriegsertüchtigungs-Fibel mit den warmen Worten: Kriegsertüchtigte Armeen wie die Bundeswehr sind da, „zum Wohle ihrer Gesellschaften und letzten Endes des Friedens. Auch im 21. Jahrhundert gilt das über zweitausend Jahre alte Sprichwort, civis pacem para bellum, wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.“
Die Formel liest sich wie eine auf Kausalität beruhende und daher zuverlässige Handlungsanleitung. Ihr als einer Suggestion misstrauen, sie als eine der Bevölkerung verabreichte Beruhigungspille durchschauen, dies dürfte der Wahrheit weit näher kommen. Die Rechnung muss weder psychologisch noch spieltheoretisch aufgehen, das wahrscheinlichste Ergebnis militärischer Abschreckung ist eine die Kriegsgefahr erhöhende Rüstungsspirale. So dass wir „je nach dem wie die Abschreckung aussieht, natürlich Gefahr laufen, das Ergebnis im Fall des Scheiterns katastrophal werden zu lassen“. Und am katastrophalsten im Fall des Scheiterns atomarer Abschreckung, so der Wissenschaftsphilosoph Olaf Müller, der sich für einen „pragmatischen Pazifismus“ ausspricht.
Zuletzt, was verstand man eigentlich im alten Rom unter Frieden? Woran dachten die Römer beim Wort „pacem“, wenn sie ihren famosen Spruch „civis pacem para bellum“ aufsagten? – Mit dem guten Cato, der alle seine Reden im römischen Senat, egal über welchen staatspolitischen Gegenstand, stets mit den Worten beendete „und im übrigen denke ich, dass Karthago zerstört werden muss“, dachten sie bei den Worten Krieg und Frieden an die Vernichtung des Gegners. Karthago dem Erdboden gleichgemacht, darin bestand ihr kriegerisch vorbereiteter Friede. Die Idee vom friedenssichernden „Gleichgewicht des Schreckens“ hingegen, mit der heutzutage Bellizisten uns ihr „civis pacem para bellum“ verkaufen, ist ein Hirngespinst des 20. und leider auch des 21. Jahrhunderts. Ein tödliches.

Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen
Staufen (kobinet) Oder auf Latein, "civis pacem para bellum". Ist es ihnen nicht auch schon des öfteren passiert, weil sie aus Nachlässigkeit vergaßen sich zu bewaffnen, der Nachbar sie überfallen hat? Darum stets Waffen im Haus vorhalten, will man seinen Frieden haben und von der Nachbarschaft in Ruhe gelassen werden. Wie im Kleinen, so im Großen. Die Staaten müssen sich nur alle bis an die Zähne bewaffnen und es herrscht Frieden auf der Welt. – Aber im Ernst, ist "civis pacem para bellum" nicht dennoch ein kluger Ratschlag?
Die Guten führen Krieg stets nur, um des Friedens Willen
Wer Frieden will, rüstet sich für den Krieg. Diese Faustregel der alten Römer macht dieser Tage eine Mordskarriere, wo es gilt, eine gigantische Aufrüstung zu rechtfertigen. Unsere „Kriegsvorbereiter“ bereiten sich nämlich nur des Friedens halber auf den Krieg vor. Denn wer von ihnen will schon Krieg, außer wenn es denn für den Frieden sein muss! Und das diese Art der Kriegsvorbereitung legitimierende Zauberwort heißt „Abschreckung“. – „Je mehr eine Nation sich von Nachbarn bedroht fühlt, desto mehr wird sie sich zur Verteidigung rüsten und desto mehr wird die Nachbarnation ihre eigene Aufrüstung für das Gebot der Stunde halten. Der längst erwartete Krieg ist dann nur noch eine Frage der Zeit.“ Mit diesen Worten widersprach den alten Römern bereits vor Jahrzehnten der Kommunikationsforscher und Psychologe Paul Watzlawick, Autor des Weltbestsellers „Anleitung zum Unglücklichsein“. Wer von ihnen hat nun recht?
Die alten Römer haben recht, behauptet der Neorömer Carlo Masala von der Bundeswehr-Hochschule München. Wir haben ihn in „Number Seven“ schon als beredten „Blutzoll-Befürworter“ kennengelernt. Soll heißen, dass es mit der angestrebten Kriegsbereitschaft unserer Bevölkerung nur dann etwas wird, wenn wir bei ihr die Bereitschaft erzeugen, einen Blutzoll zu entrichten. Und da der Krieg, wenn überhaupt, nur zur Verteidigung des Friedens geführt wird, soll die Bevölkerung in letzter Instanz nicht für den Krieg, sondern für den Frieden bluten. Folglich schließt auch der Militärfachmann Masala unter der Überschrift „Welcome to the Jungle“ seine Kriegsertüchtigungs-Fibel mit den warmen Worten: Kriegsertüchtigte Armeen wie die Bundeswehr sind da, „zum Wohle ihrer Gesellschaften und letzten Endes des Friedens. Auch im 21. Jahrhundert gilt das über zweitausend Jahre alte Sprichwort, civis pacem para bellum, wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.“
Die Formel liest sich wie eine auf Kausalität beruhende und daher zuverlässige Handlungsanleitung. Ihr als einer Suggestion misstrauen, sie als eine der Bevölkerung verabreichte Beruhigungspille durchschauen, dies dürfte der Wahrheit weit näher kommen. Die Rechnung muss weder psychologisch noch spieltheoretisch aufgehen, das wahrscheinlichste Ergebnis militärischer Abschreckung ist eine die Kriegsgefahr erhöhende Rüstungsspirale. So dass wir „je nach dem wie die Abschreckung aussieht, natürlich Gefahr laufen, das Ergebnis im Fall des Scheiterns katastrophal werden zu lassen“. Und am katastrophalsten im Fall des Scheiterns atomarer Abschreckung, so der Wissenschaftsphilosoph Olaf Müller, der sich für einen „pragmatischen Pazifismus“ ausspricht.
Zuletzt, was verstand man eigentlich im alten Rom unter Frieden? Woran dachten die Römer beim Wort „pacem“, wenn sie ihren famosen Spruch „civis pacem para bellum“ aufsagten? – Mit dem guten Cato, der alle seine Reden im römischen Senat, egal über welchen staatspolitischen Gegenstand, stets mit den Worten beendete „und im übrigen denke ich, dass Karthago zerstört werden muss“, dachten sie bei den Worten Krieg und Frieden an die Vernichtung des Gegners. Karthago dem Erdboden gleichgemacht, darin bestand ihr kriegerisch vorbereiteter Friede. Die Idee vom friedenssichernden „Gleichgewicht des Schreckens“ hingegen, mit der heutzutage Bellizisten uns ihr „civis pacem para bellum“ verkaufen, ist ein Hirngespinst des 20. und leider auch des 21. Jahrhunderts. Ein tödliches.
Einem besonders abscheulichen Exempel des „Mörderischen“ (Habermas) eines Krieges einmal mehr mit der bewaffneten Faust begegnen, mit Zurückschießen – diesen Reflex kenne ich auch von mir. Ihm nachgeben, macht die Toten nicht wieder lebendig. Und stoppt die mörderische Gewaltspirale von kriegerischem Schlag und Gegenschlag nicht, sondern setzt sie fort. Eine auch für mich schwer erträgliche Wahrheit (mehr darüber und wie es mir dabei geht in der Literaturbeilagen-Fortsetzung zum Thema Krieg Ende des Monats). „Widerstand“ ja, wozu allerdings auch gehört einer letztlich heillosen Reflexhandlung zu widerstehen.
I.A. Hans-Willi Weis
Guten Tag zugegeben ich trauere zur Zeit um den Verlust meiner Mutter. Aber dennoch drängt es mich vielleicht gerade wegen der vielen Emotionen die in mir rumoren hier zu deutlichen Widerspruch oder nein nicht Widerspruch aber man wird ja wohl mal Fragen stellen dürfen:
Denn es sind ja kluge und im Grunde richtige Worte die hier generell gegen Krieg und Hochrüstung Achtung Wortspiel ins Feld geführt werden.
Aber was sagen die Menschen in der Ukraine deren Leiber ausgerechnet am Palmsonntag von einem autokraten der sich einen Dreck um Grundwerte Inklusion Diversität oder auch nur allgemein um Menschenrechte . Wie umgehen mit dem autokraten dieser Welt zu denen leider jetzt ja auch der amtierende amerikanische Präsident zählt die ebenfalls demokratische Prinzipien Grundwerte und das existenzrecht von sogenannten Minderheiten also auch von uns Menschen mit Behinderung in den Dreck treten?! Nun sage ich ja nicht dass wir die USA die Türkei Ungarn oder gar Russland bombardieren sollten. Ich frage mich nur ob die Friedenslogik der Bewegungen aus den 80er Jahren hier so nach wie vor konsequent durchdekliniert werden kann ohne dass man vielleicht doch auf Widersprüche stößt. Wohl gemeint ich stelle Fragen und habe darauf auch keine Antworten und möchte noch mal betonen dass jedes Wort für den Frieden das wertvollste ist was es auf der Welt gibt. Dennoch gerade jetzt macht mir die Entwicklung wie ich sie versucht habe in meinen Fragen zu beschreiben große Sorge ! und nun haben wir auch noch eine Partei im Deutschen Bundestag nämlich die AFD die diese menschenfeindliche Programmatik wie ein Gift in unsere Gesellschaft schon eingeflösst hat und es ganz sicher noch weiter tun wird mutmaßlich; so jedenfalls meine Meinung! Einer Partei übrigens, die sich immer dann aus Prinzipien der Demokratie und den Schutz von Minderheiten beruft wenn es um ihre eigene Belange geht sich aber ansonsten in der Aussage Fehler ihrer Politiker eben einen Dreck darum fährt wie es Minderheiten ausgegrenzten oder stigmatisierten Menschen in diesem Land ergeht! Treibt mich gerade jetzt besonders um. Mir selbst fehlen darauf noch die Antworten wie drauf zu reagieren ist aber ein Wort leuchtet da bei mir ganz deutlich auf – Widerstand!
In tiefer Trauer Martin Theben 🥲