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Berlin (kobinet) Die Rückkehr des Krieges nach Europa. Am 22. Februar ist es drei Jahre her, dass Krieg –
geführt zwischen zwei Nationalstaaten – auf einen Kontinent zurückgekehrt ist, von dem er ein für alle Mal verbannt schien. Ist es vorstellbar, dass diese erschreckende Tatsache im sozialen und politischen Diskurs einer gesellschaftlichen Teilpopulation, in deren „Community“ fast nicht vorkommt? Nach meiner Beobachtung trifft dies auf die Behindertencommunity leider zu. Und in meinen Augen trübt es das Bild unseres Behindertenaktivismus. Darüber einfach hinwegsehen und zur Tagesordnung eines „Crip-Storytelling“ übergehen, dies möchte ich nicht. Darum habe ich mich dafür entschieden, Krieg zum Thema dieser und der darauffolgenden Ausgabe zu machen. Und da ich nirgendwo im medialen Umkreis der Community weder einen politischen noch einen literarischen Beitrag, der sich dafür anbieten würde, entdecken kann, bestreite ich diesmal die Literaturbeilage allein, mit zwei eigenen Texten. Einem Essay oder literarischen Feuilleton, inspiriert durch das Wiederhören von Bob Dylans „Masters of War“ (geschrieben erst dieser Tage, speziell für diese Beilage). Und zum zweiten einem literarischen Tagebuch, das vor drei Jahren entstanden ist und mithin in zeitlicher Nähe zum Beginn des Ukraine-Kriegs (der zweite Teil dieses Tagebuchs folgt des Umfangs halber in der April-Ausgabe).