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DÜSSELDORF (kobinet) Die CDU-Fraktion hat sich in Niedersachsen mit Experten zum inklusiven Arbeitsmarkt ausgetauscht und dabei entdeckt, dass die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt wirtschaftliche Chancen bietet. Immer mehr Arbeitgeber in allen Branchen beklagen den wachsenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig wollen viele Menschen mit Behinderung arbeiten – rund 20.000 gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Behinderung suchen derzeit in Nordrhein-Westfalen eine Anstellung als Fachkraft. Dieses Potenzial wird viel zu wenig genutzt, schätzt nun auch die CDU-Landtagsfraktion ein. In diesem Bereich ist noch viel zu tun, auch wenn Barrierefreiheit, ergonomische Arbeitsplätze oder ein betriebliches Gesundheitsmanagement bereits im Wettbewerb um Talente eingesetzt werden.
Die CDU-Landtagsfraktion will nun Barrieren im Kopf abbauen und Türen öffnen für Talente, die unsere Arbeitswelt dringend braucht. Im Rahmen eines Werkstattgespräches hat sie sich deshalb mit Expertinnen und Experten ausgetauscht über Möglichkeiten und Chancen, um Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen und ihre Potentiale für unsere Gesellschaft zu nutzen.
„Menschen mit Behinderung sind eine Bereicherung für unsere Arbeitswelt. Ihre Talente, ihr Ehrgeiz und ihre Perspektiven machen Unternehmen stärker und innovativer. Es ist unsere Aufgabe, nicht nur Barrieren abzubauen, sondern echte Chancen zu schaffen“, führte Marco Schmitz, Sprecher für Arbeit, Gesundheit und Soziales der CDU-Landtagsfraktion, in die Runde ein. „Die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderung ist dann gelungen, wenn wir sie auch in die Arbeitswelt integriert haben“, betonte Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
Daniel Hagemeier, Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion für Menschen mit Behinderung, ergänzte bei diesem Treffen: „Die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt ist nicht nur eine gesellschaftliche Verpflichtung, sondern bietet auch handfeste wirtschaftliche Chancen.“
„Für viele Menschen ist die Beschäftigung in einer Werkstatt der erste Schritt in den Arbeitsmarkt – der erste, aber nicht der letzte“, so betonet Claudia Middendorf, die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in diesem Kreis.
„Für mich sind alle Menschen gleich. Deshalb wollte ich Vorreiter sein, wenn es darum geht, Gleichstellung zu fördern und Chancen zu eröffnen. Auf dem Weg habe ich sehr viele positive Erfahrungen gemacht“, berichtete David Hegemann, Unternehmer und Preisträger des Inklusionspreises der Wirtschaft 2024.
Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen entlastet nicht nur die Sozialkassen. Für viele Betroffene ist dies auch ein eigener Teilhabewunsch.
Aber das der Weg über Werkstätten führen könnte, erlebe ich anders. Ich weiß von mehreren Werkstätten aus persönlichen Gesprächen, dass bisher noch keine bzw. weniger als 1% der Beschäftigten mit Behinderung den Weg auf den ersten Arbeitsmarkt erreicht haben.
Natürlich gibt es Werkstattmodelle, die in dieser Werkstattstruktur eine Ausnahme bilden.
Es ist so, dass es dort am ehesten passiert, wo die Menschen erst garnicht in die Werkstätten integriert werden. Z.B. über ausgelagerte Berufsbildungsbereiche der Werkstätten, über Budget für Ausbildung und Budget für Arbeit. Dort hat NRW allerdings keine hohen Zahlen vorzuweisen.