Menu Close

Heike Heubach mit Rede des Jahres ausgezeichnet

Heike Heubach bei ihrer Rede im Bundestag
Heike Heubach bei ihrer Rede im Bundestag
Foto: Heike Heubach

Tübingen (kobinet) Sie ist gerade erst einmal dieses Jahr in den Bundestag für die SPD nachgerückt und schon wurde ihre erste Rede im Bundestag mit der besten Rede des Jahres 2024 ausgezeichnet. Die Rede ist von der gehörlosen Bundestagsabgeordneten der SPD Heike Heubach. "Heike Heubach (SPD) ist die erste gehörlose Abgeordnete des Bundestags. Ihre erste gebärdete Bundestagsrede wurde nun als 'Rede des Jahres 2024' ausgezeichnet", heißt es in einem SWR-Bericht, auf den Heike Heubach auf ihrer Facebookseite verweist. Link zur ausgezeichneten Rede von Heike Heubach im Bundestag

„Die Rede sei ein bewegendes Beispiel politischere Redekultur und ein Zeichen für Inklusion, so die Jury“, heißt es weiter im SWR zu der Auszeichnung.

Von seiten der Rhetorik Akademie Tübingen heißt es zu der Auszeichnung: Eine stille Rede, die lauter war als viele Worte – ein Meilenstein für die Redekultur in Deutschland. Die Entscheidung, die Rede von Heike Heubach als erste Rede in Gebärdensprache zur Rede des Jahres 2024 zu küren, ist nicht nur eine mutige, sondern auch eine wegweisende Wahl der Jury des Seminars für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen. Warum? Weil sie zeigt, was Eloquenz wirklich bedeutet. Heubach hat mit ihrer Rede in Gebärdensprache bewiesen: Stärke und Klarheit sind nicht an Lautstärke gebunden. In einer oft polarisierten politischen Kultur, in der Reden lauter und schriller werden, setzt Heubach ein Zeichen: für Inklusion, für eine veränderte politische Redekultur und für die Kraft der Überzeugung.
Was macht diese Rede besonders?
– Ihre klare Struktur und anschauliche Sprache bringen eine komplexe Materie wie das Baugesetzbuch direkt in die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger.
– Die rhetorische Stärke ihrer Argumentation – eindringlich, klar und logisch – lässt kaum Raum für Widerspruch.
– Durch die Gebärdensprache und gezielte Körpersprache zeigt Heubach, wie viel Ausdruck in Präsenz und Ruhe liegt.
Besonders beeindruckend: Der Bundestag hat diese Rede mit stehenden Ovationen und dem Gebärden-Applaus gewürdigt – ein seltenes Beispiel für gelebte politische Teilhabe und den Respekt gegenüber der Vielfalt der Eloquenz. ‚Am teuersten wird es dann, wenn wir nichts tun.‘ Dieser Schlusssatz ist mehr als ein rhetorischer Kniff. Er ist ein prägnantes Beispiel dafür, wie man ein komplexes Thema – Klimaschutz – mit einem einzigen Satz auf den Punkt bringt. Die Jury hat hier eine Entscheidung getroffen, die zeigt: Rhetorik ist nicht elitär, sondern vielfältig, inklusiv und zukunftsweisend. Ein Vorbild für Rednerinnen und Redner aller Bereiche.“