Menu Close

CDU/CSU Fachgespräch: Barrierefreiheit bei Bauplanung mitdenken und hohe Folgekosten sparen

Wilfried Oellers
Wilfried Oellers
Foto: Wilfried Oellers

Berlin (kobinet) "Barrierefreiheit betrifft weit mehr Menschen als auf den ersten Blick sichtbar: von Rollstuhlfahrenden über ältere Menschen bis hin zu Eltern mit Kinderwägen. Oft verschwindet das Thema leider aus dem Fokus, wenn man selbst nicht darauf angewiesen ist - dabei stellt es für Betroffene eine Grundvoraussetzung dar, um aktiv am gesellschaftlichen Alltag teilhaben zu können. Deutschland altert zunehmend, und der demographische Wandel macht barrierefreies Bauen unverzichtbar." So heißt es in einer Presseinformation, die anlässlich des Fachgesprächs "Barrierefreies Bauen", zu dem die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Wilfried Oellers Expertinnen und Experten eingeladen hatten, um Lösungsansätze und Handlungsbedarf zu diskutieren. "Als Obfrau des Bauausschusses und Teilhabebeauftragter der CDU/CSU-Fraktion setzen sich beide dafür ein, den Fokus auf dieses essenzielle Thema zu legen", heißt es weiter in der Presseinformation der CDU/CSU Bundestagsfraktion.

„Barrierefreies Bauen muss künftig bereits beim Planungsprozess mitgedacht werden – denn dies spart höhere Folgekosten! Die Zahl der vorhandenen, barrierefreien Wohnungen ist nach wie vor viel zu gering – sie wird dem kontinuierlich wachsenden Bedarf bei weitem nicht gerecht“, so Wilfried Oellers. Eine besondere Herausforderung sieht der Heinsberger CDU-Abgeordnete darin, Klimaneutralität und Barrierefreiheit unter einen Hut zu bekommen. Denn am Ende des Tages muss ein Neubau noch finanzierbar sein. Deshalb ist es wichtig, beides bereits in der Bauplanung mitzudenken. Hierfür müssen auch Ausbildungen und Studiengänge modifiziert werden.

Emmi Zeulner ermutigt dazu, mehr in Gesamtkonzepten zu denken: „Barrierefreiheit endet nicht mit den eigenen vier Hauswänden: Vielmehr bedarf es eines smarten Quartiersmanagements. Hierbei dürfen strukturschwache Gegenden wie im Bayerischen Wald, der Eifel oder im Schwarzwald nicht abgehängt werden! Barrierefreiheit ist kein lokales, sondern ein Querschnittsthema, das alle Regionen und Lebensrealitäten betrifft“, so die Kulmbacher CSU-Abgeordnete. Darum brauche es einerseits nicht immer den „Goldstandard seniorengerechtes Bauen“, der nahezu alle Behinderungsformen berücksichtigt, sondern lösungsorientierte Ansätze, welche der individuellen Situation gerecht werden. Dies meint eine Abstufung von „seniorengerechten“ über „behindertengerechte“ und „rollstuhlgerechte“ hin zu „barrierearmen Baumaßnahmen“.

Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers pflichtet ihr bei: „Genau um baulich besser auf die persönliche Situation abzuzielen, sind mehr Flexibilisierung und weniger festgeschriebene Standards nötig. Wir können nicht jede der 83 Millionen deutschen Lebenssituationen detailliert in Gesetzen abbilden! Entscheidend ist, dass Fördermittel niederschwellig zugänglich sind – und schnell und unbürokratisch abgerufen werden können. Schlussendlich geht es darum, die Lebensqualität der Familie als auch die individuelle Selbständigkeit Betroffener zu steigern.“

Am Fachgespräch nahmen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Fachverbänden wie Haus & Grund Deutschland, dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe, dem GdW, dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), dem Bayerischen Landkreistag sowie der KfW und der ehemalige Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen NRW teil. Zeulner und Oellers kündigten an, weiterhin engagiert für die Stärkung der Barrierefreiheit im Bauwesen einzutreten – für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft, in der alle Menschen gleichwertig teilhaben können.