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Inklusionsspieltag von Werder Bremen macht Inklusion erlebbar

Spieler des SV Werder Bremen mit Inklusions-Trikot
Spieler des SV Werder Bremen mit Inklusions-Trikot
Foto: omp

Bremen (kobinet) Am 9. November 2024 hat der Fußballbundesligist SV Werder Bremen unter dem Motto "SVW für ALLE“ einen Inklusionsspieltag veranstaltet und konnte schließlich das Match gegen Holstein Kiel mit 2:1 auch für sich entscheiden. "Wir haben an diesem Tag unseren langjährigen Partner bei vielfältigen Aktionen unterstützt. Denn: 'Für Inklusion braucht es Räume der Begegnung und Werder bietet ganz viele dieser Räume, im Stadion und im Sport. Wir freuen uns sehr, dass wir hierbei schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten', erklärte Thomas Stephany von der Aktion Mensch in einem Bericht über die Aktion.

Das Ziel war, das Thema Inklusion sowohl für Fans und Mitarbeitende als auch für Stakeholdern erlebbar zu machen. So wurde unter anderem die Blindenreportage vorgestellt, die Arbeit der Gebärdendolmetscherinnen und der engagierten Helfer*innen auf der Rollirampe. Zudem gab es ein „Dinner im Dunkeln“ für Mitarbeitende. Darüber hinaus fand auch ein Freundschaftsspiel der inklusiven Fußballmannschaft „Werder Youngstars“ und einem Team aus Kiel statt. Anschließend durften sie im Stadion die Profiteams als Spalierkids auf dem Weg auf den Rasen anfeuern. Die Profis trugen Aufwärmshirts mit unserem Logo, um weiter auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen, heißt es im Bericht der Aktion Mensch.

Link zum Bericht der Aktion Mensch

Lesermeinungen

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Ralph Milewski
18.11.2024 11:58

Inklusionsspieltag oder Ein Tag an dem Inklusion gespielt wird?

Es ist immer wieder die gleiche Geschichte mit der Aktion Mensch: Ja, sie sorgt für sichtbare Aktionen und hebt das Thema Inklusion bei besonderen Veranstaltungen hervor, aber echte Inklusion geht weit über solche Ein-Tages-Aktionen hinaus. Ein Inklusionsspieltag oder ähnliches mag eine schöne Geste sein, aber diese Aktionen verfestigen oft nur den Eindruck, dass Inklusion ein einmaliges Event ist, das an speziellen Tagen stattfindet.

Es wird gezeigt, was möglich ist, wenn man nur will – aber wo bleibt die Nachhaltigkeit? Echte Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur an einem Tag integriert werden, sondern dass Inklusion als Teil des alltäglichen Lebens selbstverständlich wird. Es geht nicht darum, an einem Tag zu demonstrieren, was machbar ist, sondern darum, Inklusion in den Alltag zu integrieren – in der Arbeit, im Sport, in der Schule und in der Gesellschaft insgesamt. Statt Inklusion immer wieder als Ausnahme zu präsentieren, sollten wir uns darum bemühen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Inklusion nicht nur ein Thema für spezielle Veranstaltungen bleibt, sondern selbstverständlich und kontinuierlich praktiziert wird.

Zudem gab es ein „Dinner im Dunkeln“ für Mitarbeitende!

„Dinner im Dunkeln“ ist ein Event, bei dem das Erlebnis im Vordergrund steht, aber es bleibt eine temporäre Erfahrung, die keine nachhaltige Veränderung in der Wahrnehmung oder Aufklärung der Gesellschaft bewirken kann. Es wird oft als „Spaß“ oder „Erlebnis“ konsumiert, aber es führt nicht zu einem tiefergehenden Verständnis darüber, wie Menschen mit Behinderungen im Alltag wirklich leben und welche Herausforderungen sie dauerhaft bewältigen müssen.

Für echte Inklusion ist es wichtig, dass Strukturen geschaffen werden, die dauerhaft existieren. Keine einmaligen Veranstaltungen, keine kurzfristigen Erlebnisse. Eine inklusive Gesellschaft erfordert langfristige und nachhaltige Veränderungen, die in den Alltag integriert werden – und das geht weit über temporäre Events hinaus.

Feierabend um 17:00 Uhr: „So Leute, Inklusion ist jetzt vorbei, geht nach Hause. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“