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Sozialverband warnt vor sozialer Schieflage

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Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK Rhein-Kreis-Neuss bereitet seinen Großen Landesverbandstag vor und stemmt sich dabei gegen drohende soziale Schieflagen. So stellt sich die Stadt Neuss auf den demografischen Wandel ein, denn bis 2030 steigt der Anteil der Menschen, die 67 Jahre und älter sind, um knapp zehn Prozent. Auch die Zahl der Pflegebedürftigen wird laut Statistischem Landesamt bis 2050 um 36 Prozent zunehmen.



Mit einer Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter holt der Rhein-Kreis-Neuss zwei Mal pro Jahr die wichtigsten Akteure und Experten zusammen. „Dieser Austausch ist enorm wichtig, um frühzeitig erforderliche Maßnahmen zu treffen“, betont VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge.

Darüber hinaus biete der Rhein-Kreis-Neuss mit einer Pflegefinder-App und einem in Kürze startenden digitalen Sozialnavigator hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürgern niedrigschwellige Angebote in sozialen Problemlagen. „Doch mit zunehmender Digitalisierung muss es auch analoge Alternativen vor Ort in den Stadtteilen geben, um bestimmte Personengruppen nicht auszuschließen, die kein mobiles Endgerät besitzen“, so Vöge. Hilfreich sei, dass öffentliche Gebäude wie das Bürgeramt, Sozialamt oder die Stadtbibliothek barrierefrei zugänglich seien. Die Stadt Neuss vergibt bereits seit 2010 das Signet „Neuss barrierefrei“ für Geschäfte, Einrichtungen oder Restaurants.

Im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden wird in Richtung Barrierefreiheit eine Menge getan, auch dank des vor zwei Jahren gegründeten Neusser Inklusionsbeirats. 27 Prozent der Bushaltestellen sind barrierefrei, für weitere 26 Prozent liegen Umsetzungsbeschlüsse vor. Damit liegt Neuss landesweit im Durchschnitt. Aber bei fast der Hälfte aller Haltestellen ist für mobilitätseingeschränkte Menschen kein Ein- oder Ausstieg möglich. Horst Vöge fasst zusammen: „Es gibt hier also noch viel zu tun. Fest steht aber: Auf kommunaler Ebene können zukunftsweisende Konzepte auf den Weg gebracht werden, um die demografischen Herausforderungen zu meistern.“