BERLIN (kobinet) Der Bedarf an einer Unterstützung bei der Pflege ist groß. Nach einer aktuellen Umfrage unter Pflegenden und gepflegten Personen gaben 75 Prozent der Befragten an, dass die pflegebedürftige Person bei verschiedenen Alltagsaufgaben unterstützt wird. In 90 Prozent dieser Fälle erfolgt die Unterstützung von Privatpersonen, und das vor allem von Personen aus dem Kreis der Familie. Aber auch das deutsche Sozialsystem möchte diese Arbeit unterstützen, zum Beispiel durch den Entlastungsbetrag von 125 Euro im Monat welcher jenen zusteht, denen eine Pflegestufe zuerkannt wurden. Nur kommt augenscheinlich diese gut gemeinte Unterstützung nicht dort an, wo sie gebraucht wird. Das bestätigt auch eine aktuelle pflege.de-Studie
Nach dieser Studie nutzen viele diese Unterstützung nur teilweise oder gar nicht und verschenken damit bis zu 1.500 Euro jährlich. Um herauszufinden, woran liegt das, wurden In dieser Studie untersucht, welche Erfahrungen die Leserinnen und Leser von pflege.de mit diesem Entlastungsbetrag machen.
Trotz Unterstützungsbedarf bleibt der Entlastungsbetrag nach den Auskünften häufig ungenutzt. 73 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen der 125-Euro-Entlastungsbetrag zwar bekannt ist, ihn allerdings nur 40 Prozent aktiv nutzen. Viele pflegebedürftige Menschen wissen nicht, wann und wie sie bestimmte Leistungen nutzen können. Dies trifft auch auf den Entlastungsbetrag zu. 37 Prozent der Befragten fühlen sich kaum bis gar nicht gut zu den Möglichkeiten des Entlastungsbetrags informiert. 54 Prozent wissen kaum bis gar nicht, wo sie nach Angeboten zum Entlastungsbetrag suchen sollen.
Bei ihrem nächsten Schritt stoßen viele bereits auf die nächste Hürde: Die aktive Anbietersuche.
- Für 43 Prozent der Befragten war die Suche nicht einfach.
- 64 Prozent geben an, dass die professionellen Anbieter zu teuer sind.
- Letztlich berichten 47 Prozent, dass die Dienstleister keine freien Plätze zur Verfügung haben.
Komplizierte Regelungen der Bundesländer erschweren die Nutzung In vielen Fällen kommt die Unterstützung durch einen professionellen Anbieter aus verschiedenen Gründen also nicht in Frage. So bleibt oft nur als einzige Möglichkeit, den Unterstützungsbedarf mithilfe von Privatpersonen wie Familienmitgliedern, Nachbarn, Freunden oder Bekannten zu decken. Doch spätestens hier wird es kompliziert, denn jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln. 16 Bundesländer – das macht 16 Regelungen. Die einen weniger komplex, die anderen umso komplexer. Der Entlastungsbetrag darf für nahestehende Angehörige nicht eingesetzt werden
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen finden 44 Prozent der Befragten in ihrem Bundesland zu kompliziert. 43 Prozent kennen diese kaum bis gar nicht.
Um weitere Einzelheiten dieser Studie zu erfahren, können weitere Fakten zur Studie auf dieser Internetseite nachgelesen sowie die Studie selbst als PDF-Datei herunter geladen werden.