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Hubert Hüppe mit klaren Worten zum Werkstättensystem

Mann mit weißem Haar im dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzem Schlips
Pressefoto von Hubert Hüppe
Foto: René Golz

Berlin (kobinet) Nach den Medienberichten über den erst einmal geplatzten Prozess zu einer besonders schweren Untreue der ehemaligen Geschäftsführerin der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die inzwischen schon einige Zeit zurückliegt, hat der Bundestagsabgeordnete der CDU, Hubert Hüppe klare Worte zum Werkstättensystem gefunden. Vor allem kritisiert er das inklusionsfeindliche Verhalten so mancher Werkstatt, aber auch ein mangelndes Kontrollsystem.



Der Fall der überhöhten Geldzahlungen an die ehemalige Geschäftsführerin der Duisburger Werkstatt für behinderte Menschen macht nach Ansicht von Hubert Hüppe deutlich, dass es kaum eine behördliche Kontolle gibt. „Keiner weiß, ob es nicht zahlreiche andere ähnliche Fälle gibt. Wir brauchen endlich Möglichkeiten zu kontrollieren, ob solche Sondereinrichtungen tatsächlich das Menschenrecht auf Inklusion und Teilhabe ernst nehmen“, betonte Hubert Hüppe gegenüber den kobinet-nachrichten.

Hubert Hüppe kritisiert zudem, dass Werkstätten für behinderte Menschen mittlerweile ein Milliardengeschäft sind. Die Geschäftsführer-Jahresgehälter seien oft weit im sechsstelligen Eurobereich angesiedelt. Die Werkstätten hätten mittlerweile eine breite Lobby in der Politik, die verhindere, dass das System sich inklusiv verändert. „Nicht selten sind auch Politiker in Führungspositionen der Trägerverbände..Die Politik verhindert jede Kontolle und schafft Regelungen, die Menschen mit Behindeungen, die die Werkstatt verlassen wollen und Steuern und Sozialbeiträge zahlen, schlechter stellt als in der Einrichtung.

„Ein Fall, der sich gefühlt schon eine Ewigkeit hinzieht sollte ab heute vor Gericht entschieden werden. Es geht um besonders schwere Untreue bei der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Plötzlich ist der Prozess jedoch vorerst geplatzt.“ Darauf hatte radio duisburg in einem Bericht vom 24. Mai 2024 hingewiesen. Die Rede ist von einem Skandal, der schon einige Jahre zurückliegt und weite Kreise hinsichtlich der Gehälter von Leitungspersonen in Werkstätten für behinderte Menschen gezogen hatte. Im Dezember 2022 hat sich sogar die ZDF-Kabarettsendung Die Anstalt mit den massiven Verdienstunterschieden von behinderten Werkstattbeschäftigten und dem Leitungspersonal befasst.

Link zum kobinet-Bericht vom 25. Mai 2024

Lesermeinungen

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2 Lesermeinungen
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Uwe N.
29.05.2024 11:22

Den bericht ist nichts hinzu zu fügen!
Ich sehe es in der tat genauso: Nicht nur in WfbM’s sonder auch in anderen Einrichtung für Menschen mit Behinderung ist eine gute und wirkungsvolle Kontrolle nicht zu finden. Genau Hier muss meiner Meinung nach angesetzt werden!

Jedoch:

Schaut man sich an, wie sich die Situation seint ca. 30 jahren verändert hat sollte man feststellen, dass sich vieles verbessert hat. Klar, „besser“ geht immer!! Aber man kann auch mal mit den kleinen Zwischenschritten zufrieden sein. denn Zwischenschritte bedeuten nichts anderes als: Ein Schritt nach dem anderen! Desweiteren darf man nicht außer acht lassen, dass die Zeitspanne zwischen zwei Schritten gerne auch mal etwas länger sein kann…..

Ergo:

Ein bisschen mehr Geduld und Verständniss für die „andere Seite“ wäre hier eventuell mal angebracht!!
😉

Marion
27.05.2024 13:02

Und jetzt denken wir mal nach …. Wie lange war die Union in Regierungsverantwortung?

Ein paar Daten: Merkel (Union) 2005-2019 Kanzlerin
Ratifizierung UN-BRK: 2009

Jetzt Kritik ohne die Frage zu beantworten, warum die Union trotz Regierungsverantwortung …. ?

Un warum kam von der SPD immer: „Das war mit der Union nicht zu machen …..“?

Fragen über Fragen ……..

Aber: Trotzdem kein Grund „Alternativen“ zu wählen, sondern eher ein Anlass sich noch mehr für Menschen mit Behinderungen einzusetzen …. Nur mit der Union? ….. Europawahl und nächste Bundestagswahl: clever wählen, solange nicht blau …..