POTSDAM (kobinet) Mit dem Frühling des Jahres denken viele über Ausflüge und Urlaubsreisen nach. Zu den beliebten Reisezielen in Deutschland gehört sicherlich die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Das ist eine UNESCO-Welterbestadt mit reicher Geschichte, sehr vielen Sehenswürdigkeiten, die sich zudem in einer schönen Landschaft befinden. Es lohnt sich also durchaus, sich für einen Besuch zu interessieren. Mit diesem Artikel möchten wir von der kobinet-Redaktion vor allem auf jene Informationsquellen hinweisen, welche den Weg zu einem Besuch ohne Barrieren zeigen.
Potsdam hat eine mehr als 1000jährige Geschichte, war Residenz- und Garnisonstadt, die jedoch ebenso mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verbunden ist. Zeugnissen dieser Zeiträume begegnet man als Besucher in der Stadt auf Schritt und Tritt.
Ganz oben auf der Wunschliste eines Besuches in Potsdam steht ein Spaziergang im Park von Sanssouci (Deutsch: „Ohne Sorgen“). Seit Mitte des 18. Jahrhundert waren hier auf 300 Hektar vielfältige und abwechslungsreiche Parks und Gärten mit inzwischen weltweit bekannten Schlössern wie das Schloss Sanssouci, das Neue Palais oder das Orangerieschloß entstanden. Es ist gar nicht so einfach, sich auf diesem Gelände so zurecht zu finden, dass möglichst alle Orte gefunden und erlebt werden, die persönlich wichtig sind. Alle, die nun auch noch etwas über den Park und seine Sehenswürdigkeiten erfahren möchten, sind mit der App Sanssouci gut beraten. Mit dieser App ist der Park Sanssouci digital zu erkunden – und das neben in deutscher und englischer Sprache sogar in Leichter Sprache und in Gebärdensprache. Allerdings sollte man sich diese App bereits zu Hause auf das eigene Smartphone herunter laden. Die gesamte Information ist sehr umfangreich und diese erst vor Ort herunter zu laden, das könnte eventuell weniger Spaß machen.
Wer sich für einen Besuch des Parks in den frühen Morgenstunden entscheidet, hat die größten Chancen, den Park in aller Ruhe ohne endlose Besucherströme erleben zu können und eventuell auch den tierischen Bewohnern des Parks zu begegnen.
Bei einem Besuch des Parks von Sanssouci sollte ebenso bedacht werden, dass allein der Hauptweg eine Länge von mehr als zwei Kilometer hat. Nicht für jeden ist es möglich, von der Altstadt aus durch den ganzen Park zu wandern und dabei auch durch interessante Nebenwege zu gehen. Deshalb ist die Fahrt mit dem Autobus bis zum Großen Palais ein guter Tipp. Von dort aus sollte für einen entspannten Spaziergang nur noch der von vielen Radfahrern genutzte Ökonomieweg gemieden werden. Auf den anderen Wegen ist das Fahrradfahren verboten.
Wer eine Landeshauptstadt besucht, möchte selbstverständlich auch die historische Altstadt selbst kennen lernen. In Potsdam bildet die Region entlang der Brandenburger Straße zwischen Luisenplatz und Bassinplatz, zwischen Nauener Tor und Platz der Einheit jenen Teil des Zentrums mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants. Wer hier bummelt, sollte aber nicht nur die Hauptstraßen entlang schlendern, sondern auch einmal „um die Ecken“ schauen. Aus vielen der alten Höfe sind nämlich inzwischen wirklich schöne „Eckchen“ geworden. Zu diesem Teil der Stadt gehören ebenfalls die 134 Ziegelsteinhäuser des Holländischen Viertels – eine Möglichkeit, in der Hauptstadt Brandenburgs in holländischer Atmosphäre zu wandeln.
Der Teil der Stadt zwischen „Platz der Einheit“ und der „Langen Brücke“ ist Bereich des Alten Markes und des Stadtschlosses mit bekannten Museen wie dem „Barbarini“, dem „Potsdam Museum“ und der Nikolaikirche. Auf der Seite des Neuen Marktes sind dann das Filmmuseum und das Haus der preußisch-brandenburgischen Geschichte zu finden. Wer nach so viel Ausstellung und Geschichte Entspannung sucht, hat es nicht weit – zur Freundschaftsinsel. Das ist eine kleine Insel an der „Langen Brücke“ mit Wiesen, vielen Bänken, einem großen Spielplatz und einem Café. Und noch etwas gibt es hier zu erleben – eine Begegnung mit Reihern. Am Ufer der „Alten Fahrt“ versuchen häufig die Angler ihr Glück. Sobald sie dort ihre Angeln auswerfen sind aber auch die Reiher da, postieren sich günstig in vertrauter Nähe am Ufer und warten, ob nicht etwas Futter für sie abfällt.
Potsdam liegt am Wasser. Die Havel mit ihren Seen und Buchten muss man einfach erlebt haben. Die Schifffahrt in Potsdam ist auch ohne Barrieren möglich. Die MS „Sanssouci“ und die MS „Schwielowsee“ sind auch auf Passagiere mit Rollstuhl eingerichtet.
Wichtige Angaben zur Barrierefreiheit in Potsdam liefert „Unterwegs in Potsdam – Ein Stadtführer mit Hinweisen zur Barrierefreiheit in Potsdam“. Das 80 Seiten starke Ringbuch ist in der Potsdamer Touristinformation Am Alten Markt und in der Mobilagentur am Hauptbahnhof gegen Vorlage eines Schwerbehindertenausweises kostenfrei zu erhalten. Andere Interessierte können diese Broschüre zum Preis von 9,90 Euro kaufen.
Weitere Informationen zu barrierefreien Angeboten stehen auf dieser Internetseite zur Verfügung.
So mit Informationen ausgestattet lässt sich auch ein Spaziergang im Neuen Garten gut vorbereiten. Auch für diesen Spaziergang ist dazu zu raten, mit dem Bus zum Schloss Cecilienhof vorzufahren und dann den Spaziergang durch den Park und entlang des Heiligen See ausgiebig zu genießen. Zu empfehlen wären schließlich ebenso ein Besuch in der Biosphäre Potsdam , bei dem es noch ein Schmetterlingshaus und den Volkspark, ein früheres BUGA-Gelände gibt, sowie der Besuch im Filmpark Babelsberg . Ein Besuch des Parks Babelsberg und des Landschaftsparks Glienicke sollte gut überlegt sein, denn hier gibt es etliche Stellen mit erheblichen Steigungen.
„Wenn Sie diese Stadt sehen, wird sie Ihnen sicherlich gefallen. Zu meines Vaters Zeiten war es ein elendes Nest; wenn er jetzt wiederkäme, würde er seine Stadt nicht wiedererkennen, so habe ich sie verschönert.“ hatte Friedrich II. im Jahr 1758 versprochen – reisen Sie einfach einmal hin und sehen selbst, ob das stimmt. Die Anreise mit dem Zug ist, wie auch mit einem Auto, verhältnismäßig einfach. Das trifft ebenso auf den öffentlichen Nahverkehr mit seinen barrierefreien Haltestellen der Autobusse in Potsdam zu. Auch die Haltestellen der Straßenbahn sind fast alle barrierefrei. So kann man sich auf die VBB-App weitgehend verlassen. Im Bedarfsfall hilft dann auch ein Blick auf die VIP-Website weiter.