HANNOVER (kobinet) Niedersachsen ist aus dem Blickwinkel des Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen von einer sozial gerechten Gesellschaft noch weit entfernt. Anlässlich des „Welttags der sozialen Gerechtigkeit“ am 20. Februar fordert dieser Verband die Landesregierung deshalb auf, für mehr Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen und so auch dem Einfluss von rechtspopulistischen Parteien entgegenzuwirken.
Armut bei Kindern sowie bei Senioren und Seniorinnen, ungleiche Bildungschancen und eine immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich – die aktuelle Situation zeigt es ganz deutlich, so der VdK Niedersachsen: Steigt in einer Gesellschaft die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, gewinnen rechtspopulistische Kräfte an Einfluss.
„Bei uns in Niedersachsen gibt es immer mehr Menschen, die finanzielle Probleme und Angst vor einem sozialen Abstieg haben. Hinzu kommt das fehlende Vertrauen in die Politik. Das führt häufig dazu, dass extremistische Parteien gewählt werden“, erläutert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Um das zu verhindern, bedürfe es einer gerechteren Sozialpolitik.
„Der Sozialstaat muss seine Verantwortung ernst nehmen und dafür sorgen, dass alle gleiche Chancen in den Bereichen Bildung, Jobs, Gesundheit und Integration haben“, betont Swinke weiter. Nach seinen Worten sei es nicht hinnehmbar, dass besonders junge und alte Menschen arm seien und Niedersachsen nach wie vor ein Niedriglohnland sei. „Jetzt gilt es, an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen. Die öffentliche Gesundheits- und Daseinsvorsorge muss dringend verbessert, Kitas und Schulen müssen besser ausgestattet werden. Auf Bundesebene muss endlich die Vermögenssteuer kommen, damit die Einkommensunterschiede nicht noch größer werden“, fordert der Vorstandsvorsitzende.