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Menschen mit Behinderung besonders von Katastrophen betroffen

Alte Frau im dicken Mantel sitzt im Rollstuhl, Gehstützen liegen quer über ihren Beinen
Galaina Mama Gala, ist 87 Jahre alt und musste aus der Ukraine über Polen bis nach Deutschland fliehen
Foto: T. Nicholson / HI

MÜNCHEN (kobinet) Von humanitären Krisen, Naturkatastrophen und Kriegen sind Menschen mit Behinderungen besonders betroffen. Sie haben größere Schwierigkeiten, an humanitäre Hilfe zu gelangen, brauchen in Notunterkünften oder in Flüchtlingslagern meist mehr Unterstützung. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) fordert anlässlich des Tages der Menschen mit Behinderung humanitäre Hilfe inklusiver zu machen.



Schätzungsweise 1,3 Milliarden Menschen weltweit (16 Prozent) leben mit einer Behinderung. Bei Konflikten und Kriegen sind sie besonders gefährdet und werden oftmals übersehen. „Menschen mit Behinderung dürfen bei humanitären Hilfsmaßnahmen nicht vergessen werden“, fordert Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. „Insbesondere solche mit eingeschränkter Mobilität können häufig im Katastrophenfall nicht evakuiert werden. Zudem sind die meisten Notunterkünfte nicht angemessen ausgestattet und selten barrierefrei zugänglich. Rollstühle oder Brillen gehen verloren, der Zugang zu Trinkwasser und Nahrung ist oftmals schwierig“, so Kipfer-Didavi.

HI fordert deshalb den Ausbau inklusiver Katastrophenvorsorge. Menschen mit Behinderung müssen von Anfang an in die Vorsorgemaßnahmen mit einbezogen werden, zum Beispiel durch das Übersetzen von Informationen in Gebärdensprache, das Verwenden verschiedener Formate für die Informationsverbreitung wie Video, Audio, Text und Illustrationen sowie die Nutzung von Farbkontrasten, um die Lesbarkeit zu erhöhen.