
Foto: IGEL-Media
Bad Segeberg (kobinet) "Es muss über die Grundsicherung hinausgehen", so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Der Macher des IGEL-Podcast, Sascha Lang, sprach dabei mit Dirk Fensterseife, der sich als Werkstattrat derzeit mit der Diskussion um die Reform des Systems der Werkstätten für behinderte Menschen befasst und auf verschiedenen Ebenen in diese Diskussion mit eingebunden ist.
„Bereits regelmäßig erwähnten wir in unserem Podcast, dass es dringend wichtig wird, Menschen in Werkstätten als Arbeitnehmer anzuerkennen und ihnen ein faires und gutes Gehalt zu zahlen. Regelmäßig taucht auch bei uns die Forderung auf, die Werkstätten müssen weg! Aber genau so oft haben wir festgestellt, sogar bei den Beschäftigten in den Werkstätten herrscht kein Konsens. Warum das so schwierig ist und so komplex, erklärt uns in dieser Ausgabe Dirk Fensterseifer. Dirk ist Werkstattrat in seiner Werkstatt westlich von Köln, dort auch Vorsitzender. Zudem wurde er auf Landesebene zu einem von 17 Delegierten (er gehört den Werkstatträten des paritätischen Wohlfahrtsverbands an) gewählt und leitet dort thematisch das ‚Team Entgelt und Zukunft der Werkstätten‘. Innerhalb dieses Teams ist Dirk sehr bald nach seiner Wahl zum Delegierten auch mit der Bundesebene in Berührung gekommen und durfte mehrfach an der [erweiterten] Steuerungsgruppe teilnehmen, die von der Bundesregierung, bzw. den beauftragten Forschungsinstituten zusammengestellt wurde, damit möglichst vielfältige Meinungen, Ideen und Impulse in eine große Forschungsstudie eingebracht werden können. Letzte Woche hat Dirk dann Nordrhein-Westfalen auch auf Bundesebene bei der Mitgliederversammlung der Werkstatträte Deutschland vertreten, da das Thema Entgelt und Zukunft der Werkstätten eben in die ‚heiße Phase‘ eintritt“, heißt es in der Ankündigung des aktuellen IGEL-Podcast, wo es eine Reihe von Links zur aktuellen Debatte gibt.
Auch mir fehlt hier ein klares und vor allem OFFENES Finanzierungskonzept…….. Also wirklich KLAR und OFFEN!!!!
Das bveinhaltet dann bitte auch, wie man mit den Begrifflichkeiten umgeht….. Also:
Wie GENAU kann man den Begriff „Arbeitnehmer-ähnlich“ so umgestalten, dass wir auch vor dem Gesetz „Arbeitnehmer“ sind!
Alleine da dürftre es in sofern schon mal schwierig werden, da WERKSTÄTTEN in erster Linie als REHA-EINRICHTUNG gesehen werden. Alles das sind definitiv Gründe an denen es im Moment scheitert!!
Next Point: Die Finanzierung als solches! Wo genau soll das Geld das wir dann bekommen herkommen?? Wenn wir alleine aus den Aufträgen finanziert werden sollen (Das ist ja aktuell bei Arbeitnehmern so, soweit ich weiß) könnte das etwas Problematisch werden….. Stichwort „Leistung“…….
Alles das sind fragen, die im Vorfeld klar geklärt sein sollten……… Vielleicht sind mir die Antworten auf diese Fragen aber auch einfach nur durchgerutscht. In diesem Fall: Bitte um Aufklärung!!
Vielen lieben Dank für das Aufnehmen dieser Meldung in die Kobinet-Nachrichten, Herr Miles-Paul. Die Debatte rund um die Werkstätten-Gesetzgebung ist größtenteils so verkürzt, dass gar keine inhaltlich sinnvollen Argumente mehr eingebracht werden.
Das Entgeltsystem in der Werkstatt ist nicht tragbar. Mehr Geld muss sein. Aber, wo sind die Finanzierungskonzepte für die Bezahlung der Menschen in der Werkstatt?
Vor der Forderung muss doch erst einmal die Basis geschaffen werden. Warum scheitern sonst die meisten Forderungen? Wichtig: Sie scheitern, weil sie konzeptionell keine Basis haben.
Konzepte, alle mit solide und nachhaltig errechneten Grundlagen, gibt es zuhauf. Die Entgelt-Studie der Institute rund um Herrn Dr. Engels sind da wirklich sehr ausführlich und decken alle möglichen Herangehensweisen ab – es fehlt einzig und alleine das Geld, bzw. der Wille, das vorhandene Geld für diese Verbesserung der Inklusion zu verwenden! Wenn ich mir Tarifabschlüsse anderer Branchen in den letzten Monaten ansehe (300 oder 500 Euro Mindestforderungen) oder auch die aktuelle Erhöhung der Beamten-Pensionen (mindestens 200 Euro mehr für über 440000 Pensionäre), dann kann man schon gehässig formulieren, dass eine Aufstockung der durchschnittlich 220 Euro Lohn im Monat für WfbM-Beschäftigte nicht erwünscht ist.
Die [neue] Schwerpunktsetzung auf Zugänge in die Werkstätten und Übergänge aus den Werkstätten heraus, zeigt leider zudem sehr prägnant, dass es dem Ministerium und der Politik nicht um die konkrete [aktuelle!] Not von Beschäftigten geht.
Eher um grundlegendste Forderungen der UN/EU und eine schwarze Null in Christian Lindners Kasse.