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Wir leben lieber selbstbestimmt!: LVR-Preis für NetzwerkBüro behinderter Frauen in NRW

Bild von der Preisverleihung
Verleihung des Rheinlandtalers in der Kategorie "Gesellschaft" an das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankungen NRW.
Foto: Ludolf Dahmen / LVR

Münster (kobinet) Das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW mit Sitz in Münster wurde mit dem LVR-Rheinlandtaler in der Kategorie "Gesellschaft“ ausgezeichnet – ein Zeichen für die Wertschätzung der Arbeit für mehr Selbstbestimmung und gegen Gewalt des Landschaftsverbands Rheinland. Die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Karin Schmitt-Promny, betonte die Wirksamkeit des Prinzips "zwei Strukturen – ein Ziel“, denn das NetzwerkBüro unterstützt seit 1996 die Arbeit des ehrenamtlichen Netzwerks Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW. Zusammen leisteten sie einen "herausragenden Beitrag zur Sichtbarkeit, Beteiligung und Stärkung von Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung“, hieß es in der Laudatio.



Peter Gabor vom Landesbehindertenrat NRW betonte die aktive Rolle von Netzwerk und NetzwerkBüro in der landesweiten Gewaltschutzarbeit. Besonders in der Landesinitiative Gewaltschutz habe die Vorarbeit durch das NetzwerkBüro das gemeinsame Agieren der Selbstvertretung gefördert. Das NetzwerkBüro hat eine Lotsenfunktion für einzelne Frauen, verbreitet Informationen sowie gute Beispiele und unterstützt die politischen Stellungnahmen des Netzwerks. „Als multiprofessionelles Team zeigt das NetzwerkBüro schon seit vielen Jahren, dass individuelle Beeinträchtigungen bei den richtigen Rahmenbedingungen in der Arbeit zur Stärke werden können,“ erklärte Dr. Monika Rosenbaum, Leiterin des NetzwerkBüros. Sie benannte aber auch klar die Grenzen der eigenen Arbeit, zum Beispiel die begrenzten Hilfsmöglichkeiten für Opfer von Gewalt. „Wenn eine Anruferin mit Gewalterfahrung am Ende des Gesprächs ohne Tränen sprechen kann, ist das für uns oft schon ein Erfolg,“ sagt Rosenbaum und verwies deshalb auf die große Bedeutung der Vernetzung, gerade mit Hilfsangeboten im Gewaltschutz.

Das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW wurde 1995 als ehrenamtliche Selbst- und Interessenvertretung von Frauen aus ganz NRW gegründet und vertritt die Interessen von Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit und im Land NRW. Das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW wird seit 1996 vom Land NRW unterstützt und arbeitet in Trägerschaft der LAG SELBSTHILFE NRW. Es stellt Fachexpertise zur Verfügung, berät u.a. Einrichtungen aus Eingliederungshilfe oder Gewaltschutzsystem und hat eine Lotsenfunktion für Frauen mit Behinderung.