
Foto: Irina Tischer
Berlin (kobinet) Wichtige Forderungen des VdK wurden nach Angaben deren Präsidentin Verena Bentele jetzt im Gesetzentwurf zur Wärmewende berücksichtigt. Es sei der Erfolg des VdK, dass es Ausnahmeregelungen für Menschen über 80 und Bezieher von Sozialleistungen bei der Pflicht zum Heizungstausch gibt. Im Sinne der sozialen Verträglichkeit ist für den VdK unverhandelbar, dass Eigenheimbesitzer über 80 Jahre von der Verpflichtung zum Heizungsaustausch ausgenommen werden. Menschen in diesem Alter sollten nicht noch ihre letzten Lebensjahre mit einem aufwendigen Heizungsaustausch zubringen und womöglich noch einen Kredit beantragen müssen, den sie dann nicht erhalten.
„Nach unserer Auffassung sollte die Altersgrenze weiter auf 75 Jahre abgesenkt werden, da insbesondere arme Menschen eine geringere Lebenserwartung haben. Außerdem ist nicht nachvollziehbar, dass Pflegebedürftige nicht von den Regelungen ausgenommen werden. Wer dement ist, kann keinen Antrag auf Fördermittel mehr stellen. Wer im Pflegebett liegt, kann keine Handwerker beaufsichtigen. Auch Empfänger von Transferleistungen wie Wohngeld, Bürgergeld oder Grundsicherung im Alter müssen sich keine Sorgen um eine teure Umrüstung ihrer Heizungsanlage machen. Damit ist eine weitere VdK-Forderung eingeflossen. Es gibt viele arme Eigenheimbesitzer mit einem kleinen Häuschen. Ihnen muss dringend geholfen werden. Das Wohngeld war erst im vergangenen Jahr reformiert worden, um Menschen zu entlasten, die mit ihren Wohnkosten überfordert sind. Diese Gruppe muss nun auch konsequent vor teuren Umbaumaßnahmen geschützt werden. Wer sich dennoch an der Wärmewende beteiligen will, sollte die Möglichkeit haben, für die Modernisierung eine 100-prozentige Förderung zu erhalten“, fordert Verena Bentele.
Trotz der geplanten Ausnahmeregeln bestehe auch bei Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen große Sorge. Der VdK fordert die Ampel-Regierung auf, für diese Gruppe schnell ein KfW-Förderprogramm aufzulegen, das eine Staffelung nach Einkommen vorsieht. „Wir brauchen eine sozialgerechte Förderung, die sich nicht nach dem Alter der Heizkessel richtet, sondern nach dem Geldbeutel des Heizungsbesitzers“, erklärte Verena Bentele.
Komisch … nicht einmal die Gesetzesentwürfe und Konzepte zu Fördergeldern sind raus, aber erst einmal aus Prinzip meckern.
Und jetzt mal wieder meine Standardkritik: Diese Aussage von Bentele ist vom 5. oder 6. April. Kobinet bezeichnet sich als „Tagesaktuelle Nachrichten zur Behindertenpolitik“ … ist es aber nicht. Daher sehr irreführende Aussage und auch nur „Fake“?
Das Problem: Sind solche Nachrichten eben nicht tagesaktuell, können solche Beiträge nicht mehr im Kontext aktueller politischer Entwicklungen sie und werden dann die Leser nur verwirren, weil die Sache in sich überholt ist.
Finde die ganze Argumentation von Bentele ein wenig merkwürdig. Arme Menschen leiden nicht nur an den hohen Kosten eines Umbaus, sondern auch an hohen Energiekosten, die durch eine Modernisierung geringer werden könnten. Auch mit 80 kann man noch eine hohe Lebenserwartung haben, so dass sich die Kosten amortisieren können. Das Szenario eines armen Häusle-Besitzers ist zwar möglich, aber sehr unrealistisch und trifft wohl kaum auf die Mehrheit der Armen zu. Sie sind in der Regel Mieter und müssen die Sanierungsunlust ihrer Vermieter hinnehmen, die wie gesagt zu hohen Energiekosten führt. Der VdK scheint hier ein wenig die Verbindung zur Wirklichkeit zu verlieren. Mal abgesehen davon, dass die Armen von heute die Leidtragenden eines Klimawandels von morgen sind.