
Foto: NETZWERK NRW
Münster (kobinet) Zum Internationalen Frauentag 2023 fordert das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW (Netzwerk NRW), Zugangsbarrieren zum allgemeinen Arbeitsmarkt abzubauen und Frauen mit Behinderung in der Gleichstellungspolitik systematisch zu berücksichtigen. Netzwerk-Sprecherin Claudia Seipelt-Holtmann betont: "Als Frauen mit Behinderung sind wir auch Kämpfer*innen, Partner*innen, Berufstätige, Mütter, Alltagsmanager*innen – und beteiligen uns seit jeher an Gleichstellungsdebatten. Aber immer wieder müssen wir einfordern, überhaupt gesehen zu werden.“ Unter dem Motto "Ihr könnt nicht auf uns verzichten!“ fordern Frauen mit Behinderung aus Nordrhein-Westfalen daher Gleichstellung und Zugang zum Arbeitsmarkt.
Das zeige sich nicht zuletzt in der Arbeitsmarktpolitik, wo trotz des allgegenwärtigen Fachkräftemangels bestehende Instrumente nicht genutzt und Frauen mit Behinderung beim Zugang zum Arbeitsmarkt nicht ausreichend unterstützt werden. Zugleich spiele Erwerbsarbeit beim Kampf um inklusive Frauenrechte eine besondere Rolle, denn erst gute Arbeit mit fairer Entlohnung eröffne vielen Frauen mit Behinderung die Möglichkeit, unabhängig und selbstbestimmt zu leben.
Zugleich bleibt für das Netzwerk NRW am Frauentag die Solidarität mit Frauen weltweit wichtig, wie Sprecherin Gertrud Servos betont: „Wir kritisieren die weltweite Verweigerung von Frauenrechten, wie im Iran, und setzen uns auch in NRW nicht nur für Frauen mit Behinderung ein, sondern auch für Frauen, die zum Beispiel wohnungslos sind, die Flucht- oder Migrationsgeschichte haben, für Frauen, bei denen viele Faktoren gegenseitig verstärken, und die deshalb bei uns durch die Systeme fallen.“
Das zentrale Thema des Zugangs zum Arbeitsmarkt greift das Netzwerk mit dem Hashtag #IhrKönntNichtAufUnsVerzichten in einer Social-Media-Kampagne auf. Noch bis zum 26. März, dem Tag, an dem vor 14 Jahren die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland zu geltendem Recht wurde, beleuchten die Netzwerkerinnen auf Instagram und Facebook die Situation am Arbeitsmarkt und laden ein, die Beiträge zu teilen und zu kommentieren. Sie geben Tipps sowohl für Frauen, die einen Einstieg suchen, als auch für Personalverantwortliche, die Frauen mit Behinderung besser als Fachkräfte erreichen wollen, weisen hin auf nützliche Veranstaltungen, setzen sich aber auch kritisch mit dem Zwang zu verwertbarer Arbeit auseinander.
Die Beiträge der Kampagne gibt’s auf:
https://www.instagram.com/die_Netzwerkerinnen
https://www.facebook.com/Netzwerkerinnen
Bildbeschreibung: Plakat zum Internationalen Frauentag 2023 mit einer Frau mit folgendem Zitat: „Mit guter Arbeit & faierer Entlohnung können mehr Frauen mit Behinderung unabhängig und selbstbestimmt leben“. Netzwerk-Sprecherin Claudia Seipelt-Holtmann #IhrKönntNichtAufUnsVerzichten