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Gleichberechtigung misst sich auch am Umgang mit Frauen mit Behinderungen

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Dresden (kobinet) Anlässlich des heutigen Weltfrauentages hat der sächsische Landesbeauftragte für Inklusion der Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, auf die besondere Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Diese Bevölkerungsgruppe erleidet aktuellen Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge etwa zehnmal so oft sexuelle Gewalt wie weibliche Personen ohne Behinderung, heißt es in einer Presseinformation des Beauftragten, der deutlich macht, dass sich die Gleichberechtigung auch am Umgang mit Frauen mit Behinderungen misst.



„Diese Gewalt ist für die Gesellschaft häufig nicht sichtbar. Umso wichtiger ist es, dass es landesweit ein Netz barrierefreier Beratungs- und Hilfsangebote gibt. Für jede Betroffene muss Krisenintervention gut wahrnehmbar und ad hoc erreichbar sein“, so Michael Welsch. Der Landesbeauftragte macht sich für die Sicherstellung eines barrierefreien Notrufs, den barrierefreien Zugang zu Beratungsstellen und Frauenhäusern bzw. Schutzwohnungen sowie den Zugang zu Informationen in Deutscher Gebärdensprache sowie Leichter Sprache stark. Die Mitarbeitenden öffentlicher Stellen müssten im Umgang mit Menschen mit Behinderungen noch stärker sensibilisiert werden, vor allem bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, so Welsch weiter.

In Sachsen lebten 2021 rund 218.000 Frauen und rund 215.000 Männer mit schwerer Behinderung. Dies entspricht insgesamt einem Bevölkerungsanteil von 11 Prozent.