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HÜRTH (kobinet) Anlässlich des internationalen Frauentags am morgigen 8. März macht die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen auf die Situation von Frauen mit Behinderung in diesem Bundesland aufmerksam. Zugleich fordert dieser Verband, wirksame Schritt zu unternehmen, um der Gewaltausübung sowie der Armut unter Frauen mit Behinderungen wirksamer entgegenzuwirken.
Bundesweit hat 12 Prozent der Bevölkerung, also jede dritte bis vierte Frau mit Behinderung in Kindheit oder Jugend sogar sexualisierte Gewalt erfahren. Das ist, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend feststellt, zwei bis dreimal häufiger als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. „Wir appellieren daher an die Landesregierung in Zusammenhang mit der Gewaltschutzinitiative NRW, den Schutz der Frauen mit Behinderung ganz besonders in den Mittelpunkt der nächsten Jahre zu stellen“, sagt Bärbel Brüning, Landesgeschäftsführerin der Lebenshilfe NRW.
Gleichzeigt gehören Frauen mit Behinderung, wie die ISL Nordrhein-Westfalen feststellt, zu der am stärksten von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppe. So haben 26 Prozent von ihnen keinen berufsqualifizierenden Schulabschluss, über die Hälfte von ihnen ist nicht erwerbstätig. „Wir müssen daher besonders engagiert vorgehen, um Frauen mit Behinderung gesellschaftlich besser zu stellen. Dazu gehören gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, Frauen mit Behinderung beruflich besser zu integrieren. Angesichts der Tatsache, dass es ohnehin noch keine Gleichbehandlung in Bezug auf Entlohnung zwischen Frauen und Männern gibt, haben es Frauen mit Behinderung noch viel schwerer, sich durch eigene Arbeit den Lebensunterhalt verdienen zu können.