Menu Close

Bayerischer Behindertenbeauftragter Holger Kiesel: Noch härter für Inklusion arbeiten

Holger Kiesel im Rollstuhl sitzend
Holger Kiesel
Foto: Der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

München (kobinet) Seit fast vier Jahren ist Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, nun im Amt. Zeit für ihn, Bilanz zu ziehen: "Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Inklusion ist in Bayern längst noch nicht abgeschlossen", teilte der Beauftragte vor allem im Hinblick auf die langjährig aufgebaute Vision "Bayern barrierefrei 2023“ mit. "Klar ist: Wir werden dieses Ziel nur zu einem Teil erreichen. Das bedeutet aber letztlich nur, dass wir alle gemeinsam noch härter daran arbeiten müssen. Und gleichzeitig müssen wir uns neue Ziele setzen. Denn es muss auch nach 2023 mit Entschlossenheit weitergehen. Ein besonders wichtiger Bereich ist dabei in Zukunft die digitale Barrierefreiheit, damit es für Menschen mit Behinderung im Prozess der Digitalisierung am Ende deutlich mehr Chancen als Risiken gibt", teilte Holger Kiesel mit.

Auch in der Arbeitswelt und im Bereich Wohnen muss Inklusion nach Ansicht von Holger Kiesel noch sehr viel entschlossener vorangetrieben werden. Solange die elementarsten Felder unseres täglichen Zusammenseins nicht deutlich inklusiver gestaltet sind, seien wir von echter Teilhabe für ALLE noch weit entfernt. Hier sei die gesamte Gesellschaft gefragt, aber der Staat müsse vorangehen und Vorbild sein. „Auch beim Thema Schule muss sich strukturell noch mehr verändern, damit Inklusion besser gelingen kann. Das heißt konkret: Mehr Lehrer (möglichst 2 in jeder Klasse), kleinere Klassen, flexiblere Unterrichtsformen, noch mehr Inhalte zum Thema Inklusion in der Lehrerausbildung für alle Schularten und klarere Regelungen beim Thema Schulbegleitung was Zuständigkeiten, Finanzierung, Kompetenzen und Aufgabenprofil betrifft“, fordert Holger Kiesel.

Holger Kiesel stellte am 16. Januar im Bayerischen Kabinett seinen zweiten Tätigkeitsbericht vor. Dieser ist auf www.behindertenbeauftragter.bayern.de einsehbar. Zudem gibt es Videos in DGS, in Leichter Sprache und eine Übersetzung in Leichter Sprache.