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Kinderrehabilitation der Kölner UniReha ausgezeichnet

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Foto: DVfR

Heidelberg (kobinet) Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) verlieh dem Kölner Zentrum für Kinder- und Jugendrehabilitation der UniReha GmbH die diesjährige Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille 2022. Die DVfR bewertet die Programme "Auf die Beine“ und die "Ambulante Medizinisch-Lebenswelt orientierte Rehabilitation“ (AMLOR) als außergewöhnlich innovativ, interdisziplinär, patientenorientiert und nachhaltig.

In der Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen ist das Angebot an Intensiv­behandlungs- und ambulanten Reha-Programmen, die lange Klinikaufenthalte vermeiden können, noch nicht flächendeckend vorhanden. Die ambulanten Programme des Kölner Zentrums für Kinder und Jugendliche mit Bewegungseinschränkungen können als Pionier­angebote gelten und werden von den jungen Patientinnen und Patienten sowie ihren Eltern gut angenommen. Die Behandlungs­teams sind interdisziplinär; die vielschichtige Therapie beinhaltet modernste Behandlungsansätze.

Seit 2006 gibt es das interdisziplinäre Programm „Auf die Beine“ für 4- bis 25-Jährige mit aus­geprägten Bewegungsstörungen, zum Beispiel bei Zerebralparesen. Das sechsmonatige Programm umfasst eine breite Diagnostik und Behandlungen wie Physiotherapie und Vibrations­training. Zum Einsatz kommen u. a. robotergestützte Lauf­bandsysteme und ein speziell angepasstes Gerätetraining. Intensive Trainingsphasen in der Klinik und längere Heimtrainingszeiten sind so miteinander verknüpft, dass Kinder und Eltern ihr Zuhause nur kurzzeitig für Klinikaufenthalte verlassen müssen. Nachuntersuchungen dokumentieren den Trainingsfortschritt, der auch in einer Anschlussbehandlung verstetigt werden kann. Das Programm zielt auf eine größtmögliche Selbständigkeit im Alltag.

Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann, Vorsitzender der DVfR, unterstrich: „Das Angebot ‚Auf die Beine‘ eröffnet für schwer beeinträchtigte Kinder und Jugendliche große Chancen auf mehr Selbstbestimmung und Teilhabe. Dabei werden die Eltern beispielhaft mit ins Boot geholt.“

Der langjährige Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendrehabilitation, Professor Dr. Eckhard Schönau, dankte der DVfR für die Auszeichnung und ergänzte: „Das Programm-Konzept ist Ergebnis von 15-jähriger Erforschung des Zusammenspiels von Nerv-, Muskel- und Knochen­funktionen und ein Beispiel für translationale Forschung. Mittlerweile erkennen viele Kranken­kassen das Programm an.“

Das halbjährige AMLOR-Programm ist eines der ersten ambulanten Reha-Angebote für junge Menschen. Es bietet Kindern und Jugendlichen mit neurologischen und orthopädischen Erkran­kungen oder mit Adipositas seit 2018 eine ambulante Rehabilitation, die besonders an die Lebens­welt der Betroffenen angepasst ist. Schul- oder ausbildungsbegleitend findet die indivi­duelle Therapie weitgehend am Nachmittag statt – auch hier mit intermittierenden Intensiv­trainingsphasen. Ziel ist es, eine verbesserte Schul-, Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit zu erreichen. Mit AMLOR sei der Beweis gelungen, dass eine ambulante Rehabilitation auch bei Kindern und Jugendlichen möglich und wirksam ist, so Dr. Schmidt-Ohlemann.

Weitere Informationen bietet die DVfR-Website