BERLIN (kobinet) Mit einer Mitgliederversammlung und einem Kolloquium hat der ABiD-Institut "Barrierefreiheit & Partizipation" am vergangenen Freitag im Haus der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin Bilanz über die Arbeit im zu Ende gehenden Jahr 2022 gezogen und die Grundlinie für die wichtigsten Arbeiten im kommenden Jahr 2023 abgesteckt.
Nach den allgemeinen Aufgaben einer solchen Mitgliederversammlung, wie dem Bericht des Vorstandes und der Schatzmeisterin sowie der dazugehörigen Diskussion gehörte die Wahl eines neuen Vorsitzenden, der die Arbeit des am 10. September 2022 verstorbenen Dr. Ilja Seifert weiterführen wird, zu den wichtigsten Punkten dieser Mitgliederversammlung.
In seinem Bericht konnte der amtierende Vorsitzende André Nowak zeigen, dass der zahlenmäßig kleine Verein über die Präsentation der Ausstellung „überZEUGEN: Geschichten von Menschen mit Behinderungen in Deutschland und der Ukraine“ im Wahlkreisbüro der behindertenpolitischen Sprecherin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, im Schmetterlingshaus in Waren/ Müritz sowie an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin über die Gründung und Übernahme der Leitung einer Arbeitsgruppe Tourismus beim Deutschen Behindertenrat bis hin zur Teilnahme an internationalen Konferenzen bei Partnerorganisationen in Jerewan und Minsk eine umfangreiche Arbeit geleistet hat.
Diese Arbeit gilt es nun konzentriert fortzusetzen und die Verantwortung dafür hat jetzt der 44jährige Dr. Karsten Lippmann aus Halberstadt übernommen, der einstimmig zu neuen Vorsitzenden des ABID-Institutes „Barrierefreiheit & Partizipation“ gewählt wurde.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung hatte ein gemeinsames Kolloquium von ABiD-Institut und Rosa-Luxemburg-Stiftung „im Gedenken an Dr. Ilja Seifert – Mensch mit Behinderungen in Ostdeutschland“ stattgefunden. Ilja Seifert war Mitglied der letzten Volkskammer der DDR, 16 Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages und stand viele Jahre an der Spitze des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland, des Berliner Behindertenverbandes und des ABiD-Institutes. Den Nachlass aus diesem politisch reichen Leben gilt es nun wissenschaftlich aufzuarbeiten – darüber wurde mit den leitenden Mitarbeitern der Rosa-Luxemburg-Stiftung und auf der Grundlage der Erfahrungen von Dr. Werner Wolff, dem Autor des Buches „Inklusion statt >Sorgenkind< – Schwerbehinderte in der DDR, mit Vergleich zur BRD“ ausführlich beraten. Dabei wurde Einigung darüber erzielt, jetzt damit zu beginnen, die Unterlagen wissenschaftlich aufzuarbeiten. Zugleich wurden Termine für Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2023 konzipiert, auf welchen erste Ergebnisse dieser Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen.