
Foto: H. Smikac
HANNOVER (kobinet) Überall begegnen uns im Alltag digitale Medien. Menschen mit Behinderungen stoßen bei deren Nutzung jedoch auf vielfältige Schwierigkeiten. Ein Beispiel sind sogenannte Captchas, also Bilder, bei denen man durch Auswahl bestimmter Motive bestätigen soll, dass ein Mensch vor dem Computer sitzt. Sind diese Menschen am Computer jedoch sehbehindert, dann sind diese Bilder oft nur schwer oder überhaupt nicht zu erkennen und können zur unüberwindbaren Barriere werden.
Handelt es sich dabei um Internetseiten öffentlicher Stellen, können Nutzerinnen und Nutzer die Schlichtungsstelle zur digitalen Barrierefreiheit kontaktieren. Die Schlichtungsstelle im Sozialministerium in Niedersachsen soll dazu beitragen, mehr Gleichstellung und mehr „Barrierearmut“ im Internet zu erreichen. Jetzt hat die Schlichtungsstelle eine neue Leiterin. Friederike Knust, Juristin aus Uelzen, ist ab sofort Ansprechpartnerin bei Problemen mit digitalen Angeboten von Behörden und Kommunen.
Da das Thema der digitalen Barrierefreiheit immer mehr an Bedeutung gewinnt, rechnet die neue Leiterin damit, dass die Anfragen hierzu weiter zunehmen werden. „Barrierefreiheit ist keine nette Geste“, sagt Friederike Knust. „Das Niedersächsische Behindertengleichstellungsgesetz schreibt in Paragraph 9a vor, dass alle öffentlichen Stellen im Land ihre Internetseiten und mobilen Anwendungen barrierefrei gestalten müssen. Geschieht dies nicht, können sich die Betroffenen an uns wenden“.