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STUTTGART (kobinet) Aufgrund der Kostensteigerungen im Bereich Strom und Wärme sieht der Paritätische Gesamtverband in Baden-Württemberg rund 90 Prozent der sozialen Einrichtung und Dienste in ihrem Bestand gefährdet. Das zeigt eine bundesweite Umfrage des Paritätischen Gesamtverbandes unter seinen Mitgliedsorganisationen.
„Schon jetzt sprechen soziale Einrichtungen und Dienste von einer Verdreifachung der Energiekosten. Bauvorhaben und geplante Investitionen verzögern sich oder müssen gestoppt werden. Viele stehen bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand und befinden sich in einer finanziell prekären Situation. Wenn Einrichtungen in Insolvenz gehen und Angebote eingestellt werden müssen, weil die Kosten für Energie und Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlbar sind, ist das eine soziale Katastrophe. Zwingend notwendige Angebote, die von hunderttausenden Menschen im Land dringend gebraucht werden, würden wegbrechen“, erklärt Ulf Hartmann, Vorstand des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Gemeinnützige Organisationen könnten und dürften nur begrenzt Rücklagen bilden. Das darf sich nicht nachteilig auswirken. Viele seien zudem seit Jahren ohnehin unterfinanziert.
Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg appelliert an die Landesregierung, sich auf Bundesebene für einen Hilfsfonds einzusetzen, von dem alle sozialen Einrichtungen und Dienste profitieren. Die Hilfen müssen schnell und unbürokratisch abrufbar und an den tatsächlichen Strom- und Gaskosten ausgerichtet sein. Für die durch die Inflation dramatisch gestiegenen Lebensmittel- und Sachkosten sollten Nachverhandlungen mit kommunalen Kostenträgern möglich sein, so der Verband.
Diese Umfrage ist unter diesem Link auf den Internetseiten des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nachzulesen.