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BERLIN (kobinet) Seit Anfang 2022 bietet der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland eine kostenlose Sozialberatung per Mail an und blickt nun auf die ersten Monate dieser ehrenamtlichen Dienstleistung zurück. Nach Angaben des verantwortlichen Beraters Dennis Riehle haben sich bislang 172 Personen bei ihm gemeldet und um Hilfestellung gebeten.
Dabei sind die Themen, mit welchen sich die Menschen an die ABiD-Sozialberatung wenden, breit gefächert: „Es reicht klassischerweise von Fragen zur Anerkennung einer Schwerbehinderteneigenschaft, über Anliegen zur Eingliederungshilfe, Möglichkeiten auf Inanspruchnahme einer Rehabilitation oder Erwerbsminderungsrente, Ansprüche auf Nachteilsausgleiche im schulischen oder beruflichen Umfeld, Fragen zu Barrierefreiheit und hürdenlosem Bauen, Wünsche nach Verbesserung der Inklusion, Anliegen zu Sozialhilfe und Leistungen der Krankenversicherung, Arbeitsrechten in Werkstätten für behinderte Menschen, Beschwerdemöglichkeiten in Heimen und Psychiatrien, Erkundigungen zu Hilfsmitteln bis hin zu psychologischer und seelsorgerlicher Begleitung zur Bewältigung des Alltags“, erläutert Dennis Riehle die Statistik.
Insgesamt habe die Frequenz der eingehenden Beratungsanfragen in den letzten Wochen massiv zugenommen. Dabei kann der Sozialberater nicht in allen Fällen weiterhelfen. „Wir bieten keine individuelle Rechtsberatung an, sondern können nur die allgemeine Sozialgesetzgebung erklären und Paragrafen wiedergeben“ stellt der Sozialberater fest und fährt fort: „Auch sind uns die Hände gebunden, wenn gegenüber Behörden und Ämtern Unzufriedenheit besteht. Zwar nehmen wie viele verzweifelte Schicksale wahr und binden diese anonymisiert auch in unsere Öffentlichkeitsarbeit ein, um politischen Druck zu erzeugen. Ein konkretes Mandat, bei öffentlichen Stellen in einem Einzelfall zu intervenieren, haben wir selbstverständlich nicht“
Zugleich bemüht sich der Sozialberater um erste Orientierung und Unterstützung, die den Menschen Informationen gibt, aufklärt, sensibilisiert sowie ihnen Tipps und Ratschläge schenkt, weitervermittelt und nicht zuletzt ermutigt, auch in schwierigen Lebenslagen nicht zu verzagen.