BERLIN (kobinet) Anlässlich des heutigen Internationalen Tags der älteren Menschen fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte mehr Bildungs- und Unterstützungsangebote zum Erwerb digitaler Kompetenzen für ältere Menschen. Diese müssten flächendeckend und niedrigschwellig sein, so das Institut.
„Wer keine digitalen Technologien nutzen kann, ist mittlerweile in vielen Bereichen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Neben der Stärkung der digitalen Kompetenzen ist es deshalb wichtig, weiterhin analoge Angebote beziehungsweise entsprechende Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen“, sagte Claudia Mahler, Institutsexpertin für die Rechte älterer Menschen. Sonst würden Menschen ohne Zugang zur digitalen Welt, wie Mahler unterstreicht, in der Ausübung ihrer Menschenrechte eingeschränkt – etwa in ihrem Recht auf Gesundheit, wenn sie keine gesundheitlichen Dienstleistungen mehr in Anspruch nehmen können, weil die Terminvergabe nur digital erfolgt oder nur noch Telesprechstunden zur Verfügung stehen. Oder in ihrem Recht auf Information, wenn Informationen lediglich digital angeboten werden.
Wie das Deutsche Institut für Menschenrechte weiter betont, so ist auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur im Lebensumfeld älterer Menschen wichtig. Laut dem Deutschen Alterssurvey verfügte 2020 nur jede zweite Person im Alter von 76 bis 90 Jahren über einen Internetanschluss. In Alten- und Pflegeheime ist der Zugang zu digitalen Geräten sowie ein kostenloser Internet-Zugang immer noch nicht selbstverständlich.