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Trauer um Nicole Andres

Nicole Andres
Nicole Andres
Foto: privat

Bochum (kobinet) Das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) trauert um Nicole Andres, die am 6. September 2022 im Alter von 32 Jahren unerwartet verstarb. Nicole Andres hat von Anfang an das Bochumer Zentrum für Disability Studies mit aufgebaut und geprägt. BODYS hat ihr viel zu verdanken, wie es im Nachruf heißt.

„Von 2015 bis 2019 war Nicole Andres Mitarbeiterin von BODYS, während und nachdem sie ihren Abschluss als Sozialarbeiterin und Diakonin an der EvH RWL machte. Bei BODYS arbeitete sie zunächst als studentische Hilfskraft und dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt AKTIF (Akademiker*innen mit Behinderung in die Teilhabe und Inklusionsforschung) und dem Projekt IKSL (Initiative Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in NRW). Als sie 2019 nach Dortmund als Beraterin in Sachen Teilhabeberatung wechselte, verlor BODYS eine herausragende Wissenschaftlerin und behindertenpolitische Aktivistin. Als Nachwuchswissenschaftlerin hinterließ Nicole Andres neben mehreren Fachartikeln ihren preisgekrönten Science Slam „Zukunft… Vision… Irrsinn oder was?!“, in dem sie auf ihre unnachahmlich kreative und humorvolle Art im Rahmen der WissensNachtRuhr 2016 Ziel und Anliegen der Disability Studies anschaulich erklärt. Die behindertenpolitische Aktivistin Nicole Andres bleibt uns vor allem in Zusammenhang mit dem Intensivpflegestärkungsgesetz in Erinnerung. Das Gesetz sieht harte Eingriffe in die Selbstbestimmungsrechte von Menschen vor, die auf Intensivpflege und Beatmung angewiesen sind. Mit einer eigenen Stellungnahme zum Gesetzentwurf, zahlreichen Protestaktionen und Aufrufen hat Nicole Andres sich unbeirrt, lautstark und kreativ für ihre und anderer Selbstbestimmungsrechte eingesetzt. Das BODYS-Team hatte das Glück, sie dabei unterstützen und begleiten zu dürfen. Nicole Andres hat BODYS als Mitarbeiterin verlassen, als Freundin ist sie uns und BODYS immer verbunden geblieben. Ihre profunde Expertise auf dem Gebiet Selbstbestimmt Leben behinderter Menschen, ihre unschlagbaren Organisationstalente, ihre zündenden Ideen und ihr kompromissloser Einsatz für Barrierefreiheit waren von unschätzbarem Wert. Auch als solidarische und loyale Kollegin mit ansteckender politischer Energie und entspannendem Humor haben wir sie sehr geschätzt. Ihr unerwartet früher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl gilt ihren Eltern, Andrea und Jürgen Andres und ihrem Bruder Marcel Andres sowie ihren Anverwandten und Freund*innen“, heißt es im Nachruf von Prof. Dr. Theresia Degener, Leiterin des Bochumer Zentrum für Disability Studies, Prof. Dr. Kathrin Römisch, stellvertretende Leiterin des Bochumer Zentrum für Disability Studies.

Die Trauerfeier findet heute am Mittwoch, den 28. September 2022, um 10:30 Uhr in der Andachtshalle des Friedhofes Hagen-Boele, Turmstraße, 58099 Hagen statt. Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung.

Link zum Nachruf von BODYS