
Foto: PARAVAN
PFONSTETTEN-AICHELAU (kobinet) Im Rahmen der ADAC GT Masters hat am Lausitz-Ring die Wettbewerbspremiere für den inklusiven Kart-Sport stattgefunden. Sie bot jungen Menschen mit und ohne Handicap die Möglichkeit, ihr Können im direkten Wettbewerb unter Beweis zu stellen – unter gleichen Voraussetzungen mit ein und demselben Sportgerät.
In jeweils drei Probeläufen, zwei Wertungsläufen und einem finalen Shoot Out wurde ein fairer Wettbewerb geboten, mit einem sehr spannenden Ausgang.
Insgesamt nahmen 17 Teilnehmer, die sich in fünf Sichtungsläufen qualifiziert hatten, am Saisonfinale am Lausitzring teil – darunter sieben Rollstuhlfahrer: „Am Anfang ist es ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber es macht mega Spaß. Ich bin sehr motorsportbegeistert und deshalb macht es umso mehr Spaß, wenn ich so etwas endlich auch erleben kann“, hebt Florian Bongard hervor. „Also fair ist es auf jeden Fall, dass jeder mit demselben Kart fährt und es macht mega Spaß sich mit den anderen zu messen“, meint Tobias Kastenhuber. „Inklusion bedeutet für mich Gleichberechtigung. Dass alle – mit und ohne Einschränkung – wirklich gleichberechtigt unter den gleichen Voraussetzungen am Motorsport teilnehmen können“, sagt Christian Kampes vom MSC Sachsenhausen.
Der Gesamtsieger der Wettkämpfe heißt Marc Neuhardt und ist selbst Rollstuhlfahrer. Er sowie die Zweit- und Drittplatzierten Tobias Kleiber und Nils Scheidemann erhielten Pokale im Design der GT Masters Trophäen am Sonntag im Rahmen der Startaufstellung zum ADAC GT Masters überreicht. Der Gesamtsieger Marc Neuhardt erhielt zudem eine Einladung für das GT Masters-Finale am Hockenheimring. Alle drei Finalisten werden 2023 von der „Turning Point Stiftung“, welche inklusives Segeln in der Region Lausitz fördert, zu einem inklusiven Segelkurs eingeladen.
Das Team von United in Dreams erhielt für die Veranstaltung und die Organisation des Projekts sehr viel Lob von den Teilnehmern und aus der Motorsport-Community. Bereits am Freitag nahmen GT3-Stars wie Raffaele Marciello, Daniel Juncadella, Ricardo Feller oder Markus Winkelhock sowie die Junioren des Porsche Carrera Cups im Inklusionskart Platz, um eine Proberunde auf dem Parcours zu drehen. „Ich finde es ist eine tolle Geschichte, dass hier alle die Erfahrung machen können. Auch die, die normaler Weise nicht die Möglichkeit haben. Und durch das Space Drive System ist es möglich das alle diesen Spaß gleichermaßen haben“, sagt Markus Winkelhock, seit 2019 mit Space Drive auf der Rennstrecke als Entwicklungsfahrer für Schaeffler Paravan im Einsatz – wenn auch mit Force Feedback-Lenkrad. „Ich bin davon überzeugt, dass in Zukunft das Steer-by-Wire System nicht nur im Behindertenbereich auf der Straße, sondern auch im Rennbereich oder hier im Kartsport zum Einsatz kommen wird. Das ist definitiv die Zukunft.“