
Foto: Andreas Vega
München (kobinet) Wer kennt das nicht, Lieblingssendungen oder wichtige Ansprechpartner sind in der Sommerpause. So plagt einem vor dem Fernseher entweder die Langeweile, oder der richtige Mann zum Reparieren eines Rollstuhls ist in weite Ferne verreist. Kobinet hingegen wird in den nächsten Tagen täglich ein Interview zum Thema „Persönliche Assistenz“ veröffentlichen. Am 19. Juni diesen Jahres veröffentlichten wir einen Bericht über massive Probleme bei der Personalsuche im Arbeitgebermodell bzw. persönlichen Budget. Die Redaktion erreichte viel Resonanz, das Thema der Artikel also getroffen. Täglich erscheint also ein Interview mit einem Menschen mit Behinderung, der „Persönliche Assistenz“ selbst organisiert und so versucht sein Lebensmodell „Selbstbestimmt Leben“ umzusetzen. Unsere Leser*innen bekommen also einen kleinen Einblick in die Probleme, die sich auf diesem Wege ergeben.
Heute sprechen wir mit einer behinderten Arbeitgeber*in aus dem Bundesland Sachsen.
Kobinet: In welchem Umfang benötigen Sie persönliche Assistenz?
Ich benötige eine 24/7 – Assistenz.
Kobinet: Wie lange leben Sie schon mit persönlicher Assistenz?
Seit über 20 Jahren lebe ich mit Assistenz, genau seit 1. Mai 2002.
Kobinet: Wie funktioniert bei Ihnen die Suche nach geeigneten persönlichen Assistent*innen?
Inzwischen läuft dahingehend vieles über die sozialen Medien, sprich bei mir hauptsächlich Facebook. Aber auch über andere Assistent*innen.
Kobinet: Welche Medien nutzen sie zur Personalsuche?
Facebook, ebay-Kleinanzeigen und Assistenzbörsen.
Kobinet: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Derzeit „beschäftigen“ uns die Kostenträger mit sehr vielen Ablehnungen von diversen Anträgen. Dadurch geht uns viel zu viel Lebenszeit verloren.
Kobinet: Fürchten Sie Ihre Selbstbestimmung aufgrund der aktuellen Lage zu verlieren?
Nein! Aber WIR müssen alle zusammen kämpfen, um Persönliche Assistenz noch weiter bekannt zu machen.
Kobinet: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage bezüglich der persönlichen Assistenz ein?
In den letzten 20 Jahren habe ich schon gemerkt, dass WIR immer mehr um UNSERE Rechte kämpfen müssen. Ich sehe dies als UNSERE derzeitige Hauptaufgabe, um einfach nur Selbstbestimmt zu leben. Und wir benötigen unbedingt ein richtiges Antidiskriminierungsgesetz, entsprechend der UN-BRK!
Kobinet: Vielen Dank.