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STUTTGART (kobinet) Der akute Mangel an Fachkräften und die sinkende Zahl von Schülernnen und Schülern in der Heilerziehungspflege verschärfen nach Informationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württtemberg auch die Situation in Behinderteneinrichtungen in diesem Bundesland. Besonders betroffen sind demnach Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Behinderung. Hier drohen massive Versorgungsengpässe in den Wohngruppen sowie der Assistenz und Alltagsbegleitung für ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe.
Von dieser Entwicklung ausgehend fordern der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg und Behindertenverbände deshalb bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Fachkräfte in der Behindertenhilfe sowie eine schulgeldfreie Ausbildung für Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger.
„Um Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, braucht es ausreichend Personal. Deshalb müssen Berufe wie Heilerziehungspflegerinnen /Heilerziehungspfleger dringend durch bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen an Attraktivität gewinnen und die Ausbildung kostenfrei sein“, sagt Michael Tränkle, Bereichsleiter Menschen mit Behinderung beim PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg.
Mit der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes werde der Bedarf an individuellen Assistenzleistungen und damit deutlich mehr Personal weiter steigen. Der Quereinstieg in Berufsfelder der Eingliederungshilfe müsse erleichtert und bürokratische Hürden beim Einsatz von geeigneten Arbeitskräften aus dem Ausland abgebaut werden, so Tränkle.