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Paritätischer unterstützt Vorstoß zur Neuberechnung der Regelsätze

Geldscheine
Budget, Geldscheine
Foto: Irina Tischer

BERLIN (kobinet) Als richtig und überfällig bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband die Pläne von Bundessozialminister Hubertus Heil, die Berechnung der Regelsätze in der Grundsicherung zu reformieren, die Leistungen deutlich anzuheben und Kaufkraftverluste künftig verlässlich auszugleichen.

Nach Berechnungen der Paritätischen Forschungsstelle müsste eine armutsfeste Grundsicherung derzeit mindestens 678 Euro betragen und damit um 50 Prozent höher liegen als die geltenden Regelsätze.

Angesichts der akuten Kaufkraftverluste durch die Inflation fordert der Verband sofortige finanzielle monatliche Zuschüsse für Grundsicherungsbeziehende, bis die Leistungen neu geregelt sind. „Wir erwarten den Gesetzentwurf des Ministers mit Spannung und hoffen, dass nunmehr endlich mit der unwürdigen Praxis und den Armutsregelsätzen von Hartz IV gebrochen wird. Was es braucht, ist eine sanktionsfreie Grundsicherung in einer Höhe, die nicht nur existenzielle Grundbedürfnisse abdeckt, sondern auch Teilhabe ermöglicht”, so Werner Hesse, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Die aktuellen Regelsätze reichten vorne und hinten nicht, um über den Monat zu kommen. “Die aktuelle Preisentwicklung verschärft die Not der Betroffenen Tag für Tag. Daher braucht es auch umgehende Maßnahmen in Form monatlicher Hilfen, um die Zeit bis zur Einführung des Bürgergeldes zu überbrücken.”

Dass sich Vertreter der FDP unter Berufung auf den Koalitionsvertrag bereits gegen eine Anhebung der Regelsätze zu Wort gemeldet haben, bezeichnet der Verband als sozialpolitisch ignorant.