
Foto: ABiD
BERLIN (kobinet) Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung Europas vom Hitler-Faschismus am 8. Mai haben das ABiD-Institut Behinderung & Partizipation und der ABiD einen Brief an ihre Partnerorganisationen in zwölf Staaten der ehemaligen Sowjetunion geschrieben. Darin verurteilen sie den Krieg Russlands gegen die Ukraine, verweisen dabei auf die Erklärung des Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) und werben für die weitere Zusammenarbeit der Behindertenorganisationen im Interesse der Menschen mit Behinderungen in den osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern.
In diesem Brief an die Partnerorganisationen des ABiD heißt es: Seit über 15 Jahren arbeiten wir, der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland e.V. (ABiD) und das ABiD-Institut Behinderung & Partizipation e.V. (IB&P) mit Euch, Behindertenorganisationen in 12 Staaten der ehemaligen Sowjetunion zusammen. Unsere Begegnungen halfen untereinander besser zu verstehen. Viele Freundschaften sind entstanden. In vielen Fragen der Behindertenpolitik sowie zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention herrscht zwischen uns überwiegend Übereinstimmung. Selbst (auch militärische) Konflikte zwischen einzelnen Staaten oder die Corona-Pandemie konnten unsere freundschaftliche Zusammenarbeit nicht verhindern.
Seit dem 24. Februar diesen Jahres haben wir eine andere Situation. Der Krieg Russlandsgegen die Ukraine hat weltweite Auswirkungen und beeinträchtigt auch massiv unsere Zusammenarbeit. Die Unterzeichner dieses Briefes erklären, dass sie annehmen, dass es in der Bewertung der aktuellen Situation unterschiedliche Meinungen gibt.
In diesem Zusammenhang verweisen die Vertreterinnen und Vertreter des ABiD und des ABiD-Intitutes auf eine Erklärung der BDWO, welche vom ABiD im vollen Umfang unteRstützt wird In dieser Erklärung wird festgestellt: „Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die Anwendung militärischer Gewalt kann durch nichts gerechtfertigt werden. Wir fordern Präsident Putin und die russische Regierung auf, den Angriffskrieg auf die Ukraine unverzüglich einzustellen. Eine sofortige Waffenruhe ist das Gebot der Stunde.
Die Völker der Ukraine, Belarus und Russlands, sowie der anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, haben uns, das Volk der Deutschen, gemeinsam unter Einsatz hoher Verluste vom Faschismus befreit. Ihnen gilt unsere Solidarität und Freundschaft. Jeden Versuch, zwischen unseren Völkern einen Keil zu treiben, weisen wir entschieden zurück. Dazu zählen alle Versuche, Zwietracht und Hass zwischen den Menschen dieser Völker zu säen.
Unsere Verbandsarbeit ist dem Frieden und der Völkerverständigung verpflichtet. Sie zeichnet sich durch aktives Zuhören und gegenseitigem Raum für Verständnis und Akzeptanz aus. Durch die
aktuellen Entwicklungen sehen wir unsere teils jahrzehntelangen Bemühungen untergraben und gefährdet. Die Grauen der beiden Weltkriege haben uns auf viele Weisen geprägt. Wir sagen „NEIN“
zum Krieg!“
„Wir hoffen auch, dass unsere Verbindungen nicht abbrechen, wir multilateral wie auch bilateral im Interesse der Menschen mit Behinderungen in unseren Ländern weiter zusammen arbeiten können.“ betonen Dr- Ilja Seifert, André Mowak und Marcus Graubner in diesem Brief im Namen des Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD) und das ABiD-Institut Behinderung & Partizipation (IB&P).