
Foto: Inga Haar / Deutscher Bundestag
Berlin/Mannheim (kobinet) Der Tod eines Mannes im Rahmen eines Polizeieinsatzes am 3. Mai 2022 in Mannheim und die in den sozialen Medien verbreiteten Bilder sind nach Ansicht des Sprechers für Inklusion und Teilhabe der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Sören Pellmann, schockierend und entsetzlich. Er erklärte dazu: "Das Vorgehen der beteiligten Polizisten, das Opfer noch am Boden liegend gegen den Kopf zu schlagen, ist vollkommen inakzeptabel und macht mich wütend. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers. Aber mehr denn je braucht es hier eine schonungslose Aufklärung der Vorfälle und möglicher Defizite der Polizeiarbeit. Beim Betroffenen selbst handelt es sich um einen ehemaligen Beschäftigten in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, der in der Vergangenheit auch als Werkstattrat für seine Kolleginnen und Kollegen eintrat."
Nach dem Tod des Mannes nach einer Polizeikontrolle in Mannheim liegen einem SWR-Bericht vom 5. Mai zufolge erste Obduktionsergebnisse vor. Die Leiche weist demnach Spuren „stumpfer Gewalt“ auf. Diese seien aber „von geringer Intensität gewesen“, wird LKA-Präsident Andreas Stenger zitiert. Brüche oder Beschädigungen des Gehirns konnten demnach nicht festgestellt werden.
Link zum ausführlichen SWR-Bericht
Gerade bei Menschen mit Behinderung ist nach Ansicht von Sören Pellmann ein anderes Vorgehen seitens der Polizei notwendig, um eine weitere Eskalation oder schwerwiegende medizinische Vorfälle zu vermeiden. „Ich frage daher, inwiefern die Polizei vor Ort entsprechend auch im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult wurde und ob die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zum Teil der Ausbildung gehören. Die notwendige Sensibilität kann ein wichtiges Element für den angebrachten Umgang und der Wahl des Einsatzmittels sein. Hier ist die Polizei zur umfassenden Evaluation der aktuellen Handlungsleitlinien gemeinsam mit den Expertinnen und Experten in eigener Sache angehalten, um das Vorgehen grundlegend zu verbessern.“