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Euthanasie-Opfer endlich offiziell anerkennen

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Foto: ABiD

BERLIN (kobinet) Anlässlich des diesjährigen Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fordert der Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland (ABiD), die Euthanasie-Opfer endlich offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anzuerkennen. Vielen behinderten Menschen, die im Rahmen der nationalsozialistischen Diktatur auf grausamste Weise umgebracht wurden, als Euthanasie-Opfer zu bezeichnen, ist nach Einschätzung des ABiD eine Beschönigung beziehungsweise eine Verharmlosung der tatsächlichen Vorgänge.

„Es ist höchste Zeit, diesen Schritt zu vollziehen und den Opfern den Respekt zu erweisen, den sie verdient haben“, erklärt der ABiD-Vorsitzende Marcus Graubner. Die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages machten Mut für diese Entscheidung, müssten jetzt aber schnell realisiert werden, so Graubner.

Die Nationalsozialisten betrachteten Menschen mit Behinderungen als nicht lebenswert. Allein in Deutschland wurden 70.000 behinderte Menschen vergast, durch medizinische Versuche umgebracht oder einfach verhungert gelassen. In Europa waren es um die 300.000 Menschen. „Das darf sich auf keinen Fall wiederholen und die Regierung und das Parlament müssen diesen Menschen den höchsten Schutz zukommen lassen. Deshalb ist es wichtig, die Erinnerung an die Opfer hochzuhalten“, betont Graubner.