
Foto: Handicap International
MÜNCHEN (kobinet) Der Landminen Monitor für das Jahr 2021 meldet das sechste Jahr in Folge eine außergewöhnlich hohe Zahl von Opfern durch Landminen, explosiven Kriegsresten und selbstgebauten Minen. Für das Jahr 2020 verzeichnet der Monitor insgeamt 7.073 Opfer. Dies ist ein Anstieg um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 80 Prozent der Opfer sind Zivilistinnen und Zivilisten. Die meisten getöteten oder verletzten Menschen wurden in Syrien und Afghanistan erfasst.
Insgesamt gab es Minenopfer in 50 Ländern teilt Handicap International (HI) mit.
Anlässlich der jährlichen Konferenz zum Minenverbotsvertrag, welche vom 15. bis 19. November in Den Haag stattgefunden hat, müsse das humanitäre Völkerrecht durchgesetzt und der Druck auf Konfliktparteien erhöht werden, so Handicap International, um damit den Einsatz dieser grausamen Waffen zu beenden.
HI weist außerdem darauf hin, dass die Corona-Pandemie Entminungsaktionen, Risikoaufklärung und die Behandlung von Minenopfern stark eingeschränkt hat.
Der Landminen Monitor bestätigt Einsätze von Landminen durch Regierungstruppen in Myanmar zwischen Mitte 2020 und Oktober 2021. Im gleichen Zeitraum wurde darüber hinaus in mindestens sechs Ländern der Einsatz von Landminen durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen festgestellt. Das betrifft die Länder Afghanistan, Kolumbien, Indien, Myanmar, Nigeria und Pakistan.