
Foto: Irina Tischer
BERLIN (kobinet) Es ist nicht nur soziale Kälte, die vielen Hartz-IV-Empfängerinnen und Hatz-IV-Empfängern,, Geringverdienenden sowie Rentnerinnen und Rentnern im bevorstehenden Winter zu schaffen machen könnte. Angesichts der steigenden Energiepreise könnten sozial Benachteiligte auch wetterbedingt vor einem außergewöhnlich harten Winter stehen. Darauf verweist der VdK Sozialverband Nordrhein Westfalen.
Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Gas- und Stromsperren spätestens mit der Zustellung der Jahresrechnungen im November und Dezember rapide steigt“, äußert der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, Horst Vöge, seine Sorge. „Schließlich werden die Mehrkosten, die sich durch das Zuhausebleiben während des Lockdowns zusätzlich erhöht haben, bislang nicht ausreichend vom Staat aufgefangen.“
Wer Arbeitslosengeld II erhielt, der musste bereits jetzt das Geld für die Stromversorgung teilweise aus dem mehr als knapp bemessenen Regelsatz für den Lebensunterhalt querfinanzieren. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox waren das in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020 zwischen 102 und 155 Euro pro Jahr, welche die Leistungsempfänger dafür an anderer Stelle einsparen mussten. Horst Vöge betont dazu:„Darüber hinaus gab es in unserem Bundesland über 122.000 Bedarfsgemeinschaften, die durchschnittlich 80 Euro im Monat für die Miete abzweigen mussten, da die Kosten der Unterkunft vom Jobcenter nicht als angemessen anerkannt wurden.“
Um zu verhindern, dass die Menschen entweder ihre Wohnungen nicht mehr heizen oder sogar auf den Einkauf von Lebensmitteln und Kleidung verzichten, fordert der VdK-Landesvorsitzende demnach, dass Grundsicherungsleistungen endlich die tatsächlichen Ausgaben für das Wohnen und Heizen abdecken und jährlich angepasst werden.