Berlin (kobinet) Kaum haben einige Behindertenverbände begonnen, wieder erste Präsenzveranstaltungen durchzuführen, kommt ihnen nun der erneute Streik der Lokführer von Donnerstagfrüh bis kommenden Dienstag in die Quere. Viele behinderte Menschen, die an entsprechenden Veranstaltungen wie beispielsweise dem Gipfel zum Thema "Barrierefreier ÖPNV und Fernverkehr“ am 6. September in Berlin teilnehmen und mit der Bahn anreisen wollten, müssen nun ihre Teilnahme absagen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat angekündigt, von Donnerstag um 02:00 Uhr an den Personenverkehr voraussichtlich weitgehend lahmzulegen. Die Ausstände sollen bis zum 7. September andauern. Dies sei eine der längsten Arbeitskampfmaßnahmen, die die GDL durchführe. Hinzu kommt, dass es aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin eine Herausforderung ist, in voll besetzten Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Daher werden gerade viele behinderte Menschen die zu erwartenden übervollen Züge, die noch fahren, meiden. Bei allem Verständnis für Arbeitskampfmaßnahmen, nerve es schlichtweg, dass neben den Herausforderungen der Pandemie das Bahnfahren zusätzlich behindert werde, hieß es vonseiten eines Teilnehmers, der am Gipfel der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten am kommenden Montag teilnehmen wollte.
Seit über einem Jahr werden solche Veranstaltungen flächendeckend online durchgeführt. Ich habe Verständnis für die Streikenden, die im Gegensatz zu dem verhinderten Teilnehmer der Veranstaltung ihre Ziele nicht auf andere Weise erreichen können.